4. September 2014 | 09:42 | Kategorie:
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Das Thema Rauchverbot aus philosophischer Sicht..

Aus dem offenen Brief von Univ.-Prof. Dr. Pfaller an die neue Gesundheitsministerin:

„…Die Menschen gegeneinander und gegen das kleine Glück des jeweils Anderen aufzuhetzen, wie es derzeit in der völlig überstrapazierten Frage des Rauchens geschieht, trägt bei zu einer gewaltigen Entsolidarisierung der Gesellschaft. Nicht zu Unrecht freilich haben viele Menschen – insbesondere seit der Finanzkrise – das Gefühl, dass ihnen etwas weggenommen wird. Aber diese Beraubung kommt doch von ganz woanders her – bezeichnenderweise übrigens, wie Sie wissen, vornehmlich aus Weltgegenden, in denen meist nicht mehr geraucht werden darf.
Wir fordern Sie, sehr geehrte Frau Gesundheitsministerin, darum auf: Tragen Sie nicht bei zur Entsolidarisierung der Gesellschaft und zur Ablenkung des berechtigten Zorns der Menschen auf Leute, die nicht schuld sind an den aktuellen Fehlentwicklungen….
Die permanente Erzeugung von Furcht durch eine derartige politische Stoßrichtung verursacht schließlich auch irreparablen Schaden am gesellschaftlichen Klima. Sie produziert furchtsame, feige, gehorsame, traurige und neidische Menschen, die das Glück des Anderen immer nur als Bedrohung erleben können und für autoritäre Politik anfällig sind…“

5. September 2014, 9:53

Die Aussagen von Univ.Prof. Dr. Pfaller zu den berechtigten Anliegen der Nichtraucher sind mehr als überzogen. Bis vor wenigen Jahren war es gesellschaftlich normal und akzeptiert, dass (fast) immer und (fast) überall geraucht werden durfte. Aber Situationen ändern sich halt – als Nichtraucherin sage ich in diesem Fall: zum Glück! Von Seiten des Fachverbandes wurde gegen die Entwicklung immer gewettert und Nichtraucher oftmals pauschal als „intolerant“ und „Raucher-Sheriffs“ diffamiert. Nicht ein einziges Mal hatte man in den offiziellen Wortmeldungen den Eindruck, dass dem Fachverband auch das kleine Glück und das Wohlergehen der Nichtraucher am Herzen liegt. Jahrzehntelang war es so, dass man den Rauch gefälligst zu akzeptieren hatte, wenn man am gesellschaftlichen Leben teilnehmen wollte. Man könnte im Umkehrschluss auch sagen: Bitte, liebe Raucher, gönnt uns doch die Wohlfühlatmosphäre in der Gastronomie, wir mußten so lange darauf verzichten!

18. September 2014, 17:21

Als Professor ist man in der Lage, vieles in eine ganz einfache Sache hineinzuinterpretieren.
Es geht aus meiner Sicht einfach um eine gesellschaftliche Entwicklung. Während es früher normal war, dass wir uns einrauchen lassen mussten um ja nicht als untolerant zu gelten, ist heute das Gesundheitsbewusstsein viel stärker ausgeprägt und auch das Rauchen gesellschaftlich nicht mehr so toleriert wie es einmal war. Und auch die Mitarbeiter in der Gastronomie werden gesundheitlich durch den Rauch geschädigt. Also die zeit ist reif und die Menschen auch für rauchfreie Lokale.
Wobei die Politik hier zu lange gezaudert und gezögert hat.

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