26. Januar 2016 | 14:47 | Kategorie:
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Vorsicht bei Mixed-Use-Hotelimmobilien

Um einen Hotelstandort zu retten, sind manchmal Querfinanzierungen notwendig, die aus einem Immobiliengeschäft kommen (Apartmentverkauf auf der Hotelliegenschaft). Wenn es platzmäßig knapp wird, taucht manchmal der Wunsch auf, Stockwerkseigentum zu schaffen – ein Teil des Gebäudes ist Hotel, ein anderer verkaufte Apartments.
Wir warnen seit Jahren davor. Jetzt haben wir einen kräftigen Beleg aus der Schweiz:
Das Hotel Resort Walensee in Untersterzen stellt mit 1. April seinen Hotelbetrieb ein. Der Grund? „Anhaltende Unstimmigkeiten“ zwischen den Stockwerkseigentümern und dem Betreiber (die Bergbahnen Flumserberg). Wer je eine Eigentümerversammlung mit Apartmenteigentümern im Hotel erlebt hat, weiß warum…
Also: Niemals Stockwerkseigentum! Wenn schon ein Immobilienprojekt, dann baulich getrennt vom Hotel.

26. Januar 2016, 20:48

Dem kann man wohl nur uneingeschränkt zustimmen. Es hört sich anfangs sehr einfach an, wird in der Praxis aber immer haariger. Mehr dazu:
http://blog.oeht.at/2014/03/20/die-anderen-in-meinem-betrieb/

27. Januar 2016, 7:02

Das dies nie und nimmer funktionieren kann sagt auch schon der touristische Hausverstand. Danke Manfred Kohl und Franz Hartl für den Beitrag. Sollte ÖHV und HOGAST auch veröffentlichen

27. Januar 2016, 10:07

Manfred Kohl ist uneingeschränkt zuzustimmen! Schön, dass diese Bestätigung auch von der ÖHT sowie einem namhaften Vertreter der Hotellerie kommt. Die Empfehlung von Manfred Kohl „Wenn schon ein Immobilienprojekt, dann baulich getrennt vom Hotel“ kann noch dadurch ergänzt werden, dass bei der Situierung solcher Objekte darauf geachtet werden sollte, dass mögliche (künftige) Nachbarschaftseinsprüche, die im Tourismusort für Dritte entwicklungshemmend sein können, beachtet werden sollten.

So manche Mixed-Use-Hotelimmobilien werden sich in unseren Tourismusregionen noch als Trojanische Pferde entpuppen. In Diskussionen mit Raumplanern ist zu vernehmen, dass sie sowohl in intensiven als auch in weniger intensiven Tourismusregionen permanent mit Anfragen bzw. Wünschen zum Bau solcher Objekte konfrontiert sind. Wenn man all das, was sich auf diesem Sektor tut und noch tun wird, aufsummiert, kann einem um die Zukunft unseres Tourismus durchaus bang werden.

In diesem Zusammenhang stellt sich für mich noch die Frage, was denn mit den Ergebnissen der im Jahre 2014 vom Wirtschaftsministerium abgehaltenen Fachveranstaltung zur touristischen Bedeutung von Freizeitwohnsitzen geschehen ist. Damals haben sich viele, die zu diesem Thema etwas zu sagen haben (oder unter dem Phänomen der Freizeitwohnsitze / Zweitwohnsitze leiden) den Kopf über mögliche Lösungen zerbrochen.

27. Januar 2016, 17:22

Ich kann dem zustimmen weil wir auch sehen dass die meisten sich das zu einfach vorstellen.
Juristische, wirtschaftliche und steuerliche Rahmenbedingungen werden übersehen.
Es gibt aber auch erfolgreiche Beispiele in meiner Praxis wie Landal und AlpenParks.

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