21. November 2016 | 11:23 | Kategorie:
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7 Erkenntnisse zu AirBnB Trips

Letzte Woche stellte AirBnB in Los Angeles eine neue Funktion vor – AirBnB Trips
Die Funktion ist derzeit in 12 Städten verfügbar, 38 weitere sollen in den nächsten 12 Monaten dazukommen.

AirBnB entwickelt sich damit vom Unterkunftsvermittler hin zu einem globalen Anbieter von Erlebnisreisen. Das Unternehmen setzt dabei weiterhin auf die sozialen Aspekte des Reisens. Echte Begegnungen mit anderen Menschen, das Eintauchen in fremde (Mikro)Kulturen und damit verbunden, die innere Entdeckung neuer Seiten an sich selber.

airbnbtrips

AirBnB Trip bietet 2 verschiedene Arten von Erlebnissen:

  • Entdeckungstouren (mehrere Tage)
  • Entdeckung (3 Stunden und mehr)

sowie 11 Angebots-Kategorien:
Entdecken & Gutes tun | Künste | Mode | Unterhaltung | Sport | Wellness | Natur | Essen & Trinken | Technologie | Lifestyle | Geschichte

airbnb trips

Jedes Reiseerlebnis wird mit folgenden 4 Elementen in der App präsentiert:

  1. Video & Fotos – wecken die Sehnsucht und geben einen emotionalen Überblick
  2. Gastgeber – werden vorgestellt, Interessen, fachliche Fähigkeiten schaffen einen ersten, persönlichen Zugang zum Anbieter
  3. Detailprogramm & Fakten – Auflistung von Programminhalten, Terminen, Kosten, Teilnehmerzahl usw…
  4. Bewertungen von Teilnehmern (inkl Fotos) – weitere Entscheidungshilfe für den Konsumenten

7 Punkte was DMOs & Unternehmen von Airbnb lernen können:

  1. Gastfreundschaft schlägt alles
    Airbnb stellt die Menschen ins Zentrum und unterscheidet sich damit von Technologie Anbietern wie booking.com oder Google Trips & Co.
    Die Sehnsucht wieder als Gast und nicht als Tourist wahrgenommen zu werden, wird in den nächsten Jahren weiter steigen – siehe diese Studie über zukünftige Reisemotive Skift- The Supertraveler Manifesto.
    Die Wahrnehmung Österreichs als  „gastfreundlich-gemütlich-locker“ trifft diese Sehnsucht zu 100%.
  2. Digitalisierung & Technisierung sind Werkzeuge
    Bei AirBnB versteht jeder Mitarbeiter, dass die 100% digitale Ausrichtung essentiell ist.
    Dennoch gibt es auch das Verständnis, dass sie nur ein Werkzeug für Reisende und Reiseanbieter ist.
    Viele bisher notwendigen Kommunikationsaufgaben werden von digitalen Plattformen übernommen. Jedes Unternehmen / jede DMO sind mit all ihren Aufgaben völlig überlastet. 2x im Jahr kritisch darüber nachdenken, was man aufhören kann weil es andere besser machen oder wie Arbeitsabläufe durch die Digitalisierung effizienter werden, würde eine große Erleichterung bringen.
  3. Technik nutzen & kooperieren
    AirBnB Trips bietet unter anderem Touren mit Audio Guides an. Die Technik wurde aber nicht selber entwickelt, gibt eine Kooperation mit Detour – einem Anbieter von Audio GPS Touren.
    Tourismusorganisationen sind keine Technologieunternehmen. Anstatt immer wieder eigene Plattformen für Vertrieb usw.. zu fordern sollte man vorhandene Plattformen nutzen. Google Business Einträge pflegen, Tripadvisor mit atemraubenden Bildern füllen, Videos auf Youtube hosten und vertaggen sind günstiger und garantieren eine höhere Reichweite, als eigene Systeme.
  4. Community Management nach innen
    AirBnB konzentriert sich auf die Reisenden, vor allem aber auch um die Anbieter auf der Plattform.
    Einmal jährlich findet ein großes Treffen vieler Gastgeber statt. Die Plattformgründer vermitteln dabei die Philosophie von AirBnB und die große Vision.
    Die Vermieterversammlungen und Generalversammlungen in Tourismusdestinationen lassen so einen Spirit oft vermissen. Überwiegend steht die eigene Leistungsschau im Zentrum der Kommunikation. Die Vermittlung eines größeren, gemeinsamen Sinns kommt oft viel zu kurz.
  5. Support bei der Kommunikation
    DER Erfolgsfaktor von AirBnB war deren Fotomanagement.
    Den Gründern war von Anfang an klar, dass man Appartements nur durch exzellentes Fotomaterial erfolgreich verkaufen kann. Bei den neuen „Trips“ Funktionalitäten behält man diese Stärke bei. Die Anbieter der Reise-Erlebnisse erhalten Unterstützung bei der Erstellung von Kurzfilmen über das Angebot.
    Tourismusorganisationen könnten den kleinen und mittleren Familienunternehmen hier ebenfalls unterstützend zur Seite stehen. Foto & Filmtermine organisieren, der Aufbau eines regionalen Filmer- und Fotografen Netzwerks, Produktion von Teaserfilmen, Entwicklung von Storyboards wären für Unternehmen sehr hilfreich.
  6. Das Reiseerlebnis beginnt nicht erst bei der Anreise
    AirBnB, Google, Booking.com  haben eines gemeinsam: sie begleiten Reisende durch alle Reisephasen.
    Tourismusbetriebe haben hier noch Potential. Ein Angebot schicken, einmal nachfassen, im besten Fall die Buchung bestätigen und dann: warten bis der Gast bei der Tür hereinkommt.
    Dieser Kommunikationsprozess schafft keine Beziehung. Kreatives Beziehungsmanagement im Vorfeld würde Vorfreude und Umsatz durch Zusatzverkäufe/Upgrades steigern.
  7. Transformation der Reisenden
    Mit der Frage „Is travel broken?“ beschäftigt sich dieser Blogartikel. Immer mehr Reisende wollen „weniger Tourist“ und „mehr Reisender“ sein. Dementsprechend kurartiert AirBnB Trips die Reiseerlebnisse. Angebote über Besuch und Teilnahme an Massenattraktionen findet man bei Trips nicht.
    Es sind vielmehr Aktivitäten wie Natur-Fotografie , Triathlon Training oder Brot backen, veranstaltet von einheimischen Anbietern. Dieses gemeinsame Tun mit Locals garantieren auch nach der Reise besondere Erinnerungen den Teilnehmern.
    Der Österreich Klassiker „Die geführte Wanderung, mit…“ – geführt von einem Jäger, einer Kräuterhexe, einem Förster, einem Bergläufer, einer Energetikerin, einer Malerin, etc…. – bietet eine Fülle von Diversifikation basierend auf den unterschiedlichen Interessen der Gäste.

AirBnB entwickelt Ansätze, die der Tourismus im Alpenraum sehr gut adaptieren kann. Mehr zum Thema wie wir gestern – heute – zukünftig reisen werden, hier:

21. November 2016, 20:00

Es waren beeindruckende Tage – Airbnb ist eine globale Bewegung, nicht ein Bettenverkäufer – eine Idee, die nicht mehr zu stoppen ist, egal ob wir wegschauen oder mit Regulation kommen. Brian Chesky hat es in den sessions öfters gesagt „Airbnb is not about homes, it is about our hosts“. Es gab Momente, die fast sektenähnliche Züge hatten – z.B. Ashton Kutcher sprang nachdem eine Demonstrantin in einer Session gegen Airbnb protestierte auf und hielt eine spontane Rede über die ausschließlich guten Absichten und das Herz der Gründer und dass Airbnb ausschließlich geschaffen wurde, um Menschen zusammen zu bringen und bekam Standing ovations im Saal – Gänsehaut pur. Ich habe hier mit vielen hosts gesprochen, die aufgrund von Airbnb eine neue Profession und ein sicheres Einkommen für ihre Familien haben und es gibt nicht nur die oft kritisierten Landlords, die ganze Straßenzüge kommerzialisieren.

Am Abend auf dem Festival in LA Downtown feierten 17.000 Menschen aus über 100 Ländern die drei Gründer wie Rockstars. Aber eines ist auch klar, Airbnb ist schon lange kein Startup mehr, über das wir lächeln sollten. Es ist der (Tech-) Player der mit einer klaren Strategie und weltweit derzeit 3.000 Top-Mitarbeitern DIE „Lifestyle Superbrand“ aufbaut. Es gibt dort strategisches Development, Business Development, Customer Success, zahlreiche outgesource Support Funktionen und so weiter, die das Unternehmen in alle Richtungen entwickeln. Neben den Unterkünften und Trips sprechen sie über weitere Services und Flüge und haben Raum für weitere Themen in Ihrer Vision. Getragen von den Anhängern – den Menschen.

21. November 2016, 20:06

Das dort vorgestellte Airbnb Magazin…

21. November 2016, 22:48

Dieser Artikel von Reinhard Lanner bestätigt einmal mehr, wie sich das Rollenbild von DMOs künftig verändern kann und wohl auch muss. Ansatzweise werden bereits jetzt einige der hier angeführten Punkte bearbeitet, es gilt aber sicher noch viel zu tun. Siehe dazu auch https://www.tp-blog.at/destinationen/wird-die-dmo-2030-noch-gebraucht

9. Januar 2017, 6:38

Eine erfrischende Perspektive von der wir als Anbieter lernen können. Danke für die inspirierenden Gedanken! Eine Begleitung des Gastes bis er bei uns ist, führt garantiert zu erfreulicheren Begegnungen. Vorfreude aufbauen belohnt uns selbst mit stimmungsvollen Begegnungen! Danke Reinhard!

14. Mai 2018, 19:42

Hallo! Hi! Vielen Dank für all die nützlichen Tipps! Auf Reisen buche ich oft Apartments über Airbnb und kann es allen Reisenden empfehlen. Ich habe sogar eine Website erstellt: https://air-coupons.com/airbnb-apartments-deutsch, mit einer detaillierten Beschreibung des Service und funktionierenden Promo-Codes. Auf meiner Website können Sie übersetzte Informationen über den Service in allen Sprachen der Welt finden (ich habe für viele Sprachen Übersetzer gefunden und arbeite an weiteren). Bitte löschen Sie meinen Kommentar nicht, lassen Sie Leute auf der ganzen Welt von Airbnb wissen!

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