27. Februar 2012 | 15:09 | Kategorie:
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Gefährlicher Irrtum: Strategiedefizite in der Hotellerie werden mit „turbulenten Zeiten“ legitimiert

Gefährliche Fehlentwicklung: kurzfristiger Aktionismus ersetzt langfristige Strategie und klare Positionierung.

Aktueller Tenor in medialen Beiträgen, Büchern und Seminaren: Krisenzeiten erlauben keine langfristig ausgerichtete Strategie. Planung wäre unmöglich und verhindere spontanes Chancen-Management. Tatsächlich wird „Flexibilität“ jedoch nur als „Argument“ für fehlende Strategie missbraucht, eine überaus gefährliche und falsche Entwicklung, die in die Irre führen muss. Gerade in turbulenten Zeiten benötigen (Tourismus)-betriebe eine klare Linie, wenn sie auch in ein paar Jahren noch erfolgreich am Markt bestehen wollen.

Zentrale  strategische Fragen brauchen schlüssige Antworten

„Strategie-Konzepte“ und Unternehmens-Leitlinien bedürfen einer schlüssigen und koordinierten Umsetzung aller konstitutiven Einzelaspekte. Jeder Tourismusbetrieb benötigt seine individuelle Antwort auf die zentralen Fragen nach der unverwechselbaren Positionierung und Profilierung im relevanten Wettbewerb auf seinen Märkten. Das Unternehmen muss nicht nur bei seinen Gästen, sondern vermehrt auch bei seinen (potenziellen) Mitarbeitern (employer branding) sowie bei Lieferanten und Stakeholdern als begehrenswerte Marke wahrgenommen werden. Darauf abgestimmt werden müssen sodann die Angebotspolitik in Hardware und Software, die Mitarbeiter-Entwicklung, der Vertrieb und die dadurch angestrebte notwendige wirtschaftliche Ziel-Performance (ihrerseits definiert über Preisdurchsetzung und Auslastungsmanagement, Aufwandsstrukturen, Finanzierung und notwendiger flow to equity etc.).

 

Strategie bedeutet Stabilität und keinesfalls Erstarrung oder  Inflexibilität

Eine wirksame und profunde Strategie passt sich stets den aktuellen Verhältnissen an, ohne dadurch beliebig zu werden. Sie gibt dem Unternehmenslenker und dem Eigentümer den notwendigen Rahmen, um selbst motiviert, orientiert, kommunikativ, für sein Team nachvollziehbar und „wach“ zu bleiben. Derartig  konzipierte „Strategie-Konzepte“ sind nach wie vor Mangelware in der Hotellerie. Es regiert mehr denn je oft blinder Aktionismus, der nichts mit Flexibilität, sondern eher etwas mit Orientierungslosigkeit zu tun hat. Als signifikanter Beweis dafür kann die in vielen Betrieben grassierende „Google Adverts-Mania“ genannt werden, die als Einzelmaßnahme Unsummen verschlingt, aber letztlich wirkungslos bleibt, wenn im Hintergrund keine elaborierte Online–Kommunikations-Strategie Nachhaltigkeit  und Einbettung in einen strategischen Kommunikations-Mix bietet.

 

„Wenn Du es eilig hast, gehe langsam“

 Gerade in „schnellen Zeiten“ gilt es innezuhalten, und „langsam“ im Sinne von ganzheitlich, vollständig und strukturiert die eigene Lage zu überdenken. Anschließend sollte dann konzertiert und damit „schlagkräftig“ strategisch gehandelt werden. Oder, um mit Malcolm X zu sprechen:“ Die Zukunft gehört denen, die sich heute darauf vorbereiten!“

 

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