24. März 2015 | 14:22 | Kategorie:
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Zielscheibe Tourismus

Der jüngste Terroranschlag auf das Nationalmuseum in Tunis hat wieder einmal vor Augen geführt, wie verwundbar das an sich völkerverbindende Element des Tourismus ist. Anschläge auf touristische Ziele in oder am Rande von Krisengebieten bergen aus der Sicht der Attentäter mehrere Vorteile: Diese Orte sind zumeist leicht zugänglich, die Anschläge treffen (wie in Tunesien) einen der Haupterwerbszweige der regionalen Wirtschaft ins Mark, sie beschädigen das Image von Land und Regierung und garantieren nicht zuletzt internationale mediale Aufmerksamkeit. Die Demonstrationen in Tunis gegen den Terror und für mehr Freiheit und Demokratie können vor diesem Hintergrund zwar als mutiges, aber dennoch nur schwaches Signal gewertet werden. Dem Tourismus kommt in strukturschwachen Regionen eine wirtschaftliche Pionier-Rolle zu. Das war in den Alpen seinerzeit nicht anders als heute in zahlreichen Regionen Nordafrikas und des Nahen Ostens. Diese Rolle zu kräftigen und dabei auf eine Entwicklung zu setzen, die „bottom up“ eine breite Einbindung der Bevölkerung gewährleistet, ist heute mehr denn je ein Gebot der Stunde. Gerade in Zeiten des internationalen Terrors.

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