18. Oktober 2013 | 11:43 | Kategorie:
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„Sharing Economy“ – oder die deprofessionalisierte Wirtschaft

Wohl eines der Worte des Jahres 2013 ist das „Teilen“ als Wirtschaftsfaktor. Alles wir heute geteilt: Autos, Wohnungen, Kleider, … ein neuer Megatrend scheint geboren.

Die meisten dieser neuen Wirtschaftsformen haben aber mit dem Teilen im klassischen Sinn so viel zu tun wie Prostitution mit Liebe.

Keineswegs handelt es sich um Freigiebigkeit oder Nächstenliebe wenn „car-sharing“ betrieben wird. Hier fließt ja eindeutig bare Münze und neu ist das Ganze auch nicht, denn Mietwagen gibt es schon seit Jahrzehnten. Lediglich die Form der Vermittlung haben sich geändert.

Ein für den Tourismus immer relevanteres System sind private Zimmervermittler und hier an der Spitze AirBnB. Auch hier bezahlt der Kunde für die Leistung – sowohl an den Wohnungsbesitzer als auch an den Vermittler.

Plattformen wie Airbnb machen es einfacher, als Alternative zum Hotel ein Privatzimmer zu buchen. Das kommt den persönlichen Präferenzen entgegen (Privatzimmer sind nicht so uniform wie Hotelzimmer, solange einen der schlechte Geschmack anderer Leute nicht stört). Und billiger ist es auch.“ schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Das Schwarzarbeit oder „Pfusch“ billiger ist als professionelle Anbieter gehört zur Allgemeinerfahrung und jedem (Steuerzahler) ist der Grund dafür geläufig. Keine Mehrwertsteuer, keine Sozialversicherungsbeiträge, keine Lohnnebenkosten, keine Lohn- oder Einkommensteuer, keine Kammerbeiträge usw. machen es selbstverständlich leicht Leistungen zu einem Preis weit unter dem Niveau eines Profis anzubieten.

Alleine in Wien sind über 1000 Objekte bei AirBnB gelistet und das Wachstum ist beträchtlich. Daneben gibt es aber auch andere Anbieter in diesem neuen „Geschäftsfeld“. Steuern und Abgaben werden hier in der Regel geflissentlich vernachlässigt.

Dadurch entsteht eine massive Verzerrung des Wettbewerbs zu Ungunsten jener Anbieter die über ihre Steuern unser Gemeinwesen finanzieren. Im Endeffekt sind diese nicht mehr konkurrenzfähig, können Ihre Angestellten nicht mehr bezahlen und müssen Ihre Betriebe stilllegen.
Vielleicht können die nun Arbeitslosen ehemaligen Hotelmitarbeiter ja nun einen Teil Ihrer Wohnungen „schwarz“ an Touristen vermieten um nicht auf Sozialhilfe angewiesen zu sein.

Den (durchaus professionellen) Anbietern dieses riesigen Schwarzmarktes wird das wohl nur recht sein.

19. Oktober 2013, 9:55

Dann kommt dieses Problem jetzt auch in der Hotelerie an. Ich habe aber wenig Hoffnung daß die Politiker versuchen dies abzustellen.
Den im Baugewerbe ist Pfusch seit vielen Jahren „Üblich“ und die Politiker wollen oder können dieses Problem nicht abstellen.
Auch die Bauern haben in der EU Narrenfreiheit. Die können alles selbst machen und Erzeugen und es verkaufen. Meist werden sie sogar noch öffentlich gefördert und machen dann dem kleinen Lebensmittelgewerbe und kleinen Lebensmitteleinzelhandel das Leben schwer. Dieser muß ja ganz genau die Gewerbeordnung und Lebensmittelgesetze einhalten. Auch muß dieser brav jeden Cent Steuern zahlen und die Mitarbeiter bei der Sozialversicherung anmelden. Zu guter letzt soll dann noch die Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft mit der Sozialversicherung der Landwirte zusammengelegt werden damit die armen Bauern wenig einzahlen müssen und viel Rente bekommen und die selbstständigen viel einzahlen müssen und wenig Rente bekommen denn die haben eh genug Geld. Danke ÖVP !!!!

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