1. Dezember 2023 | 07:23 | Kategorie:
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Alle Jahre wieder, kommt der…..Mitarbeitermangel!

Ja, auch der heurige Winter steht bereits vor der Tür, und allen (berechtigten) Klimadiskussionen zum Trotz scheint er sich heuer sogar in vielen Skigebieten gleich mit einer ordentlichen Schneedecke zum Saisonstart einzustellen.
Das dürfte zumindest in dieser Hinsicht für entspannte Gesichter und buchungsanimierende Stimmung sorgen.

Weniger entspannt zeigt sich einmal mehr der Mitarbeitermarkt, wie auch der ORF berichtet. An sich nichts Überraschendes mehr, denn dieses Thema beschäftigt (nicht nur) den Tourismus schon seit einigen Jahren. Was aber jedenfalls verwundert, ist die scheinbare Ratlosigkeit hinsichtlich einer Lösung.
Branchenvertreter fordern seit Jahren eine Erhöhung des Saisonierskontingents, so auch die WKÖ . Da stellt sich doch die Frage, woran scheitert es wirklich? Allein der Hausverstand sowie simple Naturgesetze würde einem sagen, daß man Mangel nur durch Zufuhr neuer Ressourcen, sprich neuer Mitarbeitermärkte, lösen kann?

Wenn man andererseits immer wieder liest, daß es am Saisonierskontingent scheitert, an Arbeitsbewilligungen für Mitarbeiter aus Drittstaaten und somit selbst noch so arbeitswillige Personen weder arbeiten dürfen, geschweige denn angeheuert werden können, dann beißt sich die Katze selbst in den sprichwörtlichen Schwanz…

Wo liegt das eigentliche Problem?

Begriffe wie „Inländervorrang“ oder „Gemeinschaftspräferenz“ muten angesichts der Brisanz des Themas fast wie ein Hohn gegenüber verzweifelten Unternehmern an, die partout keinen Mitarbeiter finden können. Wie will man Arbeitsplätze für Einheimische priorisieren, wenn längst klar ist, daß der Mangel sicher nicht mit vorhandenen, sondern ausschließlich durch mehr und neue Ressourcen gedeckt werden kann? Mir erscheint das so, als ob man einen Verdurstenden mit der Gabe von ein paar Wassertropfen retten möchte – was das Leiden maximal verlängert, jedoch keineswegs beendet.

Um eine rasche Lösung zu finden, sollte es keine Tabus in der Diskussion geben, so könnte zB durch eine raschere Zuführung von Immigranten und/oder Flüchtlingen nicht nur eine eventuelle Entschärfung gelingen, sondern auch eine raschere Integration derselben in den Arbeitsmarkt erfolgen. Dazu gab es bereits, offensichtlich ungehörte, Vorschläge von AMS Chef Johannes Kopf, wie zB diesen:

Flüchtlinge sollen nicht nur von einem Deutschkurs in den nächsten geschickt werden. Sie gehören den ganzen Tag produktiv beschäftigt.

AMS-Chef Johannes Kopf (Bild: APA/HANS PUNZ)

AMS-Chef Johannes Kopf

Um die aktuelle, aber auch künftige Saisonen im Hinblick auf Mitarbeiter künftig und planbar relaxter angehen zu können, bedarf es somit endlich Handlungen der zuständigen Politik statt ergebnislosen Geredes…..Deine/Ihre Meinung dazu?

 

2. Dezember 2023, 7:31

„Ergebnisloses Gerede“ und „Tabus“ prägen schon lange Politik und Verhandlungen der Sozialpartner. Die Tourismuswirtschaft bleibt leider der volkswirtschaftlich unterschätzteste Wirtschaftssektor. Als besonderes energie- und personalintensiver Sektor, braucht er rasch Sonderregelungen. Er ist der Motor der österreichischen Volkswirtschaft und hat endlich – besonders Angesichts der Rezension – solche Regelungen mehr als „verdient“.

2. Dezember 2023, 10:48

Sollen österreichische Familienbetriebe ihren Firmensitz ins Ausland verlegen, um wie die internationale Hotellerie in Österreich Mitarbeiter aus aller Welt beschäftigen zu können?

4. Dezember 2023, 13:19

Lieber Herr Riedel,
wie gut kann ich mich an den Tourismuskongress 2018 in Seefeld erinnern. Im Saal saßen gefühlt 400 Hoteliers mit geballter Faust in der Hosentasche. Alle voller Zorn und wenig Hoffnung, doch noch eine Lösung für ihr Mitarbeiterproblem zu finden. Eine Antwort gab es auf dem Kongress allerdings. Nur war sie äußerst subtil in den blumigen Motivationsworten von Robert Nussbaumer versteckt. Zusammengefasst sagte er in etwa: Ändert eure Einstellung, hört auf zu jammern und unternehmt etwas. Ihr seid schließlich Unternehmer.

Hier die Politik anzubetteln, endlich etwas zu tun, ist doch nur eine der Maßnahmen die nötig sind.

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