19. Mai 2015 | 09:23 | Kategorie:
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Aus eins mach zwei – Jobsharing als Chance für den Tourismus?

Viele Ideen der Geschäftswelt stammen aus den USA. Obwohl sich in Europa nicht alle umsetzen lassen und längst nicht alle Ideen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten gut sind, verdient Jobsharing es genauer auf seine Verwertbarkeit im Tourismus geprüft zu werden.

Jobsharing in seiner heutigen Form ist in Europa bereits seit den 80er Jahren bekannt und wird im deutschsprachigen Raum seit einigen Jahren zunehmend erfolgreich eingesetzt. Innovative Arbeitszeitmodelle mit individuell angepassten Lösungen sind heute für das Image eines Unternehmens wichtiger denn je. Denn so lassen sich die Attraktivität am Arbeitsmarkt und der Erfolg bei der Rekrutierung sowie Bindung hochqualifizierter MitarbeiterInnen nachhaltig verbessern. Zudem lohnt sich die Investition in moderne Arbeitszeitmodelle auch ökonomisch. Laut Eberhard Ulrich, emeritierter Professor für Arbeitspsychologie an der ETH Zürich, stehen beim Jobsharing folgende betriebswirtschaftliche Vorteile im Vordergrund:

  • Know-how bleibt im Betrieb erhalten: Die Fluktuationsrate sinkt und der Erfahrungsschatz der Mitarbeiter bleibt erhalten.
  • Verbesserte Stellvertretung bei Krankheitsfällen oder Urlaub durch die Doppelbesetzung.
  • Erhöhte Arbeitseffizienz, da die Mitarbeiter ausgeruhter und frischer ihre Arbeit erledigen können.
  • Höhere Flexibilität der Arbeitszeit durch individuelle Vereinbarung der KollegInnen.
  • Senkung der Überstunden sowie zusätzliches Reservepotential bei Spitzenzeiten.

Insbesondere im Tourismus ergeben sich durch Jobsharing zahlreiche Vorteile. Im Segment für höherqualifiziertes Personal, aber auch in der Verwaltung, Rezeption, Küche, Service und Hausdamenbereich ist Jobsharing eine vorteilhafte Möglichkeit dem neuen Bedingungen und Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden.

Sobald diese Positionen mit jeweils zwei MitarbeiterInnen besetzt werden, können Aufgabenbereiche aufgeteilt und Arbeitszeiten abgestimmt werden. So kann eine Position im Regelbetrieb relativ leicht auch sieben Tage in der Woche besetzt werden. Gerade im Tourismus ist es bekanntlich sehr wichtig, dass Entscheidungen tagesaktuell getroffen werden, aber eine ganztägige Erreichbarkeit nicht immer zwingend notwendig ist.

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