4. April 2017 | 11:50 | Kategorie:
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Cognitive Computing im Tourismus

ITB 2017. Meine erste Begegnung auf der Messe: Pepper. Ein Resultat aus Cognitive Computing.
Ein humanoider Roboter. Ich konnte mit ihm sprechen oder via iPad interagieren.

Cognitive Computing

Pepper powered by IBM Watson auf der ITB 2017


Pepper war auf der ITB um den Touristikern zu zeigen, wie ein Roboter den Check in im Hotel übernimmt. Der Messestand Betreuer hielt sein Smartphone mit einer Hotelreservierungsbestätigung (QR Code) vor die Augen des Roboters. Diese wurde ausgelesen, danach erfolgte vollautomatisch der Check In. Der Display zeigte die Zimmernummer 115 und einen Etagenplan mit der genauen Position des Zimmers. Check in erledigt, Zimmerschlüssel ist natürlich das eigene Smartphone.

Kosten für die Hardware – ca. EURO 20.000,–
Kosten für die Softwaremodule (Check In, Gästebefragung, Empfehlungssystem,….) ca. EURO 30.000,– jährlich

Learning: Wenn der Roboter diesen Prozess übernimmt, kann mir die Rezeptionistin in die Augen schauen und mit mir reden, weil sie nicht immer ins Eingabefeld auf ihrem Bildschirm schauen muss.


Der Reisesektor ist für Google weiterhin ein sehr wichtiges Geschäftsfeld

Dies und mehr machte Oliver Heckmann (Google´s Vice President Engineering for Travel) im Interview mit Philip Wolf (PhoCusWright) deutlich:

Wolf: Würden Sie sagen, Google ist eine Mobile First Company?
Heckmann: Hätten Sie mich bei der ITB letztes Jahr gefragt, hätte ich sicher mit Ja geantwortet. Heute sag ich Nein, wir sind eine „Artificial Intelligence First“ Company.

Learning: Artificial Intelligence ist nicht das Thema der Zukunft sondern der Gegenwart. Neben Google & Facebook scheint vor allem IBM Watson im Tourismus zukünftige eine Rolle zu spielen.

 

Cognitive Computing : Cognitive Tourism

Beispiel Hotel:
Wenn bei einer Anfrage “2 Erwachsene & 2 Kinder” von der Webseite ausgelesen wird, zeigt die Webseite automatisch Bilder von Aktivitäten für Familien. Enthält die Anfrage “2 Personen auf Hochzeitsreise und Golf spielen” werden entsprechend romantische Bilder angezeigt.
…schlechtes Beispiel, weiß nicht ob sich ein Hotel so positionieren kann, vielleicht erklärt es dieses Video besser:

Beispiel Destinationen:

Der Gast spricht seinen Fragen in das Smartphone und bekommt entsprechende Antworten. Mittels Beacons werden Push Nachrichten an den Gast gesendet – sofern dieser das zulässt. Die reale Welt wird angereichert mit AR Elementen oder Audiofiles in allen möglichen Sprachen. Upselling, Ticketverkauf und Besucherlenkung sind zusätzliche Features.

Skeptisch, ob Spracheingabe am Telefon sich durchsetzt?
Ich auch, das wäre ja als ob man ein Telefon ohne Tasten verkaufen würde….

 


Wie ist der aktuelle Stand in Österreichs Destinationen zum Thema “Cognitive Computing”?

Hier ein paar Initiativen, die mir bekannt sind:

  • TVB Mayrhofen – programmiert seinen eigenen Chatbot
  • SalzburgerLand Tourismus – beschäftigt sich mit Entitäten & Markups und baut einen Knowledge Graphen
  • Wörthersee Tourismus GmbH- entwickelt ein Konzept mit Beacons in und um die neue Wörthersee App
  • ???

Bitte weitere Initiativen aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Südtirol im Kommentarfeld ergänzen!

6. April 2017, 7:48

Gernot Riedel
Ich denke auch, daß sich touristische Websites, egal ob von NTO/LTO/DMO oder Hotels und sonstigen Leistungsträgern künftig neu orientieren und überdacht werden müssen. Globale Player geben neue Trends vor, das Informationsverhalten unserer Kunden ändert sich, und auch die benötigten Informationsinhalte ändern sich.

Tourismusorganisationen ( = Serviceorganisationen ) müssen sich dabei auf Inhalte konzentrieren, die nicht von anderen bereits (besser) geliefert werden – Empfehlungen können z.B. Tripadvisor, Booking oder Holidaycheck aus Kundensicht bereits jetzt deutlich besser als zur Neutralität gezwungene Gästeinfos von Tourismusverbänden! Content is King – es geht also um Konzentration auf Content, der anderweitig – nicht, nicht vollständig oder paid – vorhanden ist, im Sinne des Gastes/Kunden aber Sinn macht, regionale Stories und Menschen beispielsweise in den Vordergrund stellt.
Es sind „offizielle“ Inhalte mit hoher Glaubwürdigkeit gefragt, auf die man sich auch verlassen kann, aber ebenso user generated Content, der authentisch und lebendig ist …dies und v.m. wird zu den künftigen Herausforderungen und technologischen Herausforderungen zählen, denen wir uns stellen müssen…

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