24. März 2013 | 10:37 | Kategorie:
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Destination als LEBENSRAUM

Südtirol will zum begehrtesten Lebensraum Europas werden. Dieses Konzept legt der scheidende Dr. Engl als Zukunftsbotschaft allen Touristikern in die Hände – mit dem Bewusstsein, dass Lebensgefühl und Lebensqualität immer mehr zum Leitwert wird. Und er meint, es genüge nicht, exzellente Leistungen auf touristische Angebote zu beschränken. Es geht auch um Energiekonzepte, Nahverkehr, regionale landwirtschaftliche Produkte, Erhalt der Kulturlandschaft…und ein starkes Bewusstsein für die Alltagskultur. Das Angebot an Touristen reduziert sich somit nicht nur auf die Wünsche der Gäste, die Destination biedert sich nicht an, sondern dockt an den eigenen Werten der Bewohner an.

Ein bemerkenswertes „Abschiedsgeschenk“ eines starken Denkers.

25. März 2013, 10:09

Die Destination definiert über ersehnte Lebensqualitätat und Lebensgefühl – eine erstrebenswerte Idee!

26. März 2013, 9:35

Große Worte, keine Frage. Aber was hat Kärnten (nach dem politischen Umbruch) nun zu bieten? Wir (die Bad Kleinkirchheimer Tourismus Marketing GmbH) haben mit dem Markenprozess, der nicht wie ursprünglich geplant 2-3 Monate in Anspruch genommen hat, sondern viel, viel mehr, auch die zukünftige Identität des Dorfes in den zentralen Fragen vor die eigentlichen wirtschaftlichen Aspekte gestellt (mit allen damit zusammenhängenden Schwierigkeiten *gg*). Wie definiert sich Lebensqualität, nach welchen Werten möchten die (einheimischen) Menschen und Unternehmer leben? In welches Kleinkirchheim werden die jungen Ronachers, Pulverers, Ortners, Hintereggers, Lerchers hineinwachsen? Not easy, aber sehr, sehr spannend!

26. März 2013, 16:56

Destinationen mit einem klaren Ziel vor Augen weiterentwickeln, schafft lebenswerte Räume für Einheimische und attraktive Ziele für Gäste und auch Mitarbeiter. Was will eine Destination für Gäste und Einheimische sein? Wo sind die Grenzen des Wachstums? Wie kann den höchst unterschiedlichen Interessen von Gästen, Mitarbeitern und Bewohnern kollisionsfrei entsprochen werden? Wenn wir Destinationen denken dann müssen wir auch diejenigen mitberücksichtigen, die in den Regionen leben und soweit sie nicht unmittelbar vom Tourismus leben auch wenig davon profitieren.

27. März 2013, 9:55

@Stefan: Kärnten hat touristisch jetzt einmal die Chance, den (bisher überwältigenden)Einfluß der Politik einzudämmen. Vielleicht könnt auch ihr in BKK einmal das tun, wovon Ihr im Grunde ohnehin schon lange überzeugt seid. Positionierung ist auch die Kunst des Weglassens (da gäbe es schon einiges…)
Dann können die echten Vorteile erst wirklich glänzen.

28. März 2013, 11:48

Begehrtester Lebensraum Europas – das sitzt. Drei Worte, die Resonanz und Energie sowohl nach innen als auch nach außen entfalten. Nach innen entwickelt die Vision einen integrierenden Sog. Da der Tourismus eine äußerst komplexe Angelegenheit ist und mittlerweile richtigerweise als Querschnittsthematik verstanden wird, fördert es die Verknüpfung zahlreicher Lebensbereiche und die einzelnen Player einer Destination bekommen eine grobe Vorstellung was bzw. dass laufend etwas zu tun ist. Nach außen wirkt dieser Anspruch, weil er bereits zu einem großen Teil Realität geworden ist. Südtirol als Sehnsuchtsort mit seinen verschiedenen Kulturen, Landschaften und Produkten –fast schon kitschig.
Mit dem Schlagwort Lebensqualität hab‘ ich persönlich noch so meine Probleme. Meistens reine Plattitüde und niemand will sich so richtig damit auseinandersetzen was das denn heißen soll, geschweige denn welche Maßnahmen gesetzt werden müssen, um sie zu erreichen bzw. zu halten. Und da sind wir auch schon bei einer altbekannten Herausforderung der Destinationsentwicklung angelangt. Individuelle Interessen prallen aufeinander und schlussendlich einigt man sich auf ein nebulöses Wortkonstrukt (Lebensqualität, Vielfalt oä.), das dann in ewig gleichen „emotionalen“ Bildern an den Mann oder die Frau gebracht wird. Hut ab vor all jenen Destinationsmanagern, die sich trotz fehlender Durchgriffsrechte auf die Suche nach erstrebenswerten Zielen begeben und alles daran setzen, sie gemeinsam mit ihren Partnern zu erreichen.

30. März 2013, 8:55

Danke Dr. Engl, mögen Ihre Worte auf fruchtbaren Boden fallen und die furchtbaren Ideen überwachsen! Es ist schön das es noch normal denkende Menschen in dieser Welt gibt, welche sich an die Grundregeln der Natur halten. Ich hoffe, dass Ihre Nachbesetzung auch die selben Samen in sich trägt. Danke für Ihre Ideen! Wie sagte schon Jean Giono „Wir haben verlernt, die Augen auf etwas ruhen zu lassen, deshalb erkennen wir so wenig.“

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