23. August 2013 | 11:18 | Kategorie:
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Die Einkommensschere schließen – Gewinnbeteiligungen für Mitarbeiter sollten wie Kapitaleinkünfte besteuert werden.

 

Viel war in letzter Zeit von dem Auseinanderdriften der Gesellschaft die Rede, wo Reiche immer reicher werden und Kleinverdiener immer weniger in der Tasche haben. Tatsache ist, dass unser Steuersystem Kapitaleinkünfte weniger belastet als Arbeitseinkünfte, auch wenn diese weit von Spitzeneinkommen weg sind. Einen Teilaspekt möchte ich näher beleuchten.

An sich wäre eine Gewinnbeteiligung von Mitarbeitern, wie sie in manchen Betrieben vorbildhaft gepflegt wird, für alle Beteiligten von Vorteil. Der Unternehmer könnte seine Mitarbeiter motivieren und für gute Leistungen belohnen ohne die Lohnkosten dauerhaft nach oben zu schrauben, der Mitarbeiter könnte von den Früchten seiner Arbeit mit partizipieren und sein Einkommen erhöhen. Gerade im Tourismus, wo Löhne meist den größten Ausgabenblock darstellen und die Bäume nicht in den Himmel wachsen, wäre das ein Thema. Leider ist eine Beteiligung der Mitarbeiter am Gewinn steuerlich sehr unattraktiv und wird daher auch nur von wenigen Betrieben praktiziert. Um einem Mitarbeiter (der brutto EUR 2.200,- verdient) weitere EUR 100,- zuzuwenden, muss der Betrieb EUR 131,- aufwenden, netto erhält der Mitarbeiter davon EUR 52,-, oder ca. 39%. Die anderen 61% sind Steuern und Sozialabgaben. Würde der Unternehmer das Geld in die eigene Tasche stecken wäre die maximale Steuerbelastung in der Regel deutlich geringer (im Normalfall ca. 50%). Eine geradezu perverse Situation die sicher nicht geeignet ist Gewinnbeteiligungen attraktiv zu machen. Zumindest eine Gleichbehandlung, also Besteuerung wie bei Kapitaleinkünften, wäre längst an der Zeit. Leider findet sich dieser Punkt in keinem Wahlprogramm, sodass wohl auch in den nächsten Jahren hier nichts zu erwarten ist.

24. August 2013, 13:24

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