30. Dezember 2021 | 10:09 | Kategorie:
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Ein (besseres) neues Jahr 2022

Die Globalisierung war für den Tourismus ein Wertschöpfungsturbo. Aber es ist zu befürchten, dass wir die Anfälligkeit dieses Motors jahrelang unterschätzt haben. Das weltweit aktive Corona-Virus führt uns dies drastisch vor Augen.

Die Pandemie ist (auch) eine Konsequenz der Art und Weise, wie wir konsumieren bzw. es uns ermöglichen, so wie bisher zu konsumieren. Sie ist eine direkte Folge der absolut unsinnigen Idee, dass eine Wirtschaft immer und immer weiter wachsen kann und soll.

Die Krise hat uns aber auch gezeigt, wie volatil viele Bereiche sind. Um weiterhin mithalten zu können, braucht es neue Ideen und Anpassungen, vom Produkt / Hotel bis zur Betriebsführung.
Die wichtigsten Entwicklungen des kommenden Jahres 2022 haben wir in einem Tourismus-Ausblick zusammengefasst.

31. Dezember 2021, 1:32

Die unsinnige Idee eines permanenten Wirtschaftswachstumhat eine ebenso unsinnige Ursache: Die Zahl der Menschen auf dieser relativ kleinen Erde hat sich in den nicht einmal 50 Jahren seit 1974 von 4 Milliarden auf fast 8 Milliarden verdoppel, täglich werden es um weitere 220.000 mehr, jährlich um 80 Mio. Nur ein relativ kleiner Teil der Menschen hat eine Wirtschaft entwickelt, die das Potential aufweist, entsprechend mit zu wachsen, wobei die Grenze bereits in Sicht ist. Abgesehen davon werden auch die Ansprüche der Menschen immer größer, die Lebensbedingungen anstreben, wie wir sie in der westlichen Industriegesellschaft für selbstveerständlich halten: Die Wachstumsproblematik geht nicht von jenen Privilegierten aus, die das zweite Haus, das dritte Auto oder die vierte Fernreise möchten, sondern von der erdrückenden Mehrheit, die keine dieser Errungenschaften geniessen. Ihnen zu erklären, dass das für sie nicht in Frage kommt, dürfte schwierig sein.Das Problem der Übervölkerung wird zwar immer wieder erwähnt, aber auch den fantasievollsten Science Ficton Autoren ist noch keine Idee gekommen, was man tun könnte, um es zu lösen, die nach unserem Wertekanon auch nur diskutiert werden könnte, ohne Empörung auszulösen.Darauf zu warten, dass sich die Natur selbst gegen diese Überforderung zur Wehr setzt, führt offenbar auch nicht ans Ziel. Mit einer Pandemie funktioniert es offensichtlich auch nicht. Zunächst werden wir um ein permanentes Wirtschaftswachstum also kaum herumkommen.

In diesem Sinne Prosit 2022.

Günther Greul
TAI Redaktion

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