9. Juli 2018 | 11:33 | Kategorie:
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Praxisprojekte als Brückenbauer zwischen Gesundheit und Tourismus

Was dem Öffentlich-Rechtlichen seine Jahresrückschau, ist für eine Hochschule das Semesterende. Zeit zurückzusehen und sich zu fragen, welche Gemeinsamkeiten ein Bad Gleichenberger Wasserkrug, der Kärntner IRONMAN und die Steirische AIDS-Hilfe haben?

 

Alljährlich machen sich die Studierenden des Master-Studiengangs „Gesundheitsmanagement im Tourismus“ auf, um ihr 2semestriges Forschungsprojekt zu starten. Ziel ist es, sowohl inhaltlich mit realen Auftraggebern zusammenzuarbeiten, als auch das 1×1 des Projektmanagements praktisch anzuwenden. Da werden Strukturpläne, Project-Score-Cards oder Risikoszenarien zum täglichen Begleiter – nicht immer zur unbändigen Freude der Studierenden – aber dennoch lehrreich.

Studiengangsübergreifend zum Projekterfolg

Das besondere Lehrkonzept sieht vor, dass Master- und Bachelor-studierende gemeinsam an Aufgabenstellungen arbeiten. Die Rollen und Aufgaben sind klar verteilt. Die Master-Studierenden übernehmen neben den inhaltlichen Aufgaben auch den Projektlead, müssen u.a. delegieren, kontrollieren und tragen die Verantwortung für den Projekterfolg. Die Bachelor-Studierenden trainieren vor allem den praktischen Umgang mit Projektmanagement-Tools.

Die Auftraggeber treten aktiv an das Institut heran, um konkrete Projekte umzusetzen oder aber auch um im Vorfeld Ideen zu diskutieren und diese dann realisierbar zu machen. Klassische Projekte wären Evaluierungen, Machbarkeitsstudien, Eventplanung, Marketing-Konzeptionen, Befragungen von MitarbeiterInnen oder Zielgruppen uvm.

Ich selbst habe in meiner Studienzeit einen Weinwanderweg für ein ungarisches Dorf entworfen. Später als Betreuer mit Studierenden u.a. Websiten konzipiert, ein Jugendhotel geplant, Events- und Kongresse organisiert, eine Thermen-Markenstudie durchgeführt oder ein „gesundes“ Seminarkonzept entworfen. Im abgelaufen Studienjahr durfte ich einerseits die Entwicklung eines Volunteering-Konzeptes für den IRONMAN Klagenfurt sowie die Organisation der Wasserkrug-Challenge in Bad Gleichenberg betreuen. Zwei spannende Aufgaben, bei denen die Studierenden nicht nur fachlich, sondern auch persönlich viel gelernt haben.

Das Projektteam entwickelte ein Volunteering Konzept für den IRONMAN Klagenfurt. Foto: c) FH JOANNEUM

Von Sportwissenschaft über Gesundheitstourismus bis hin zur Prävention, der Bogen der Projekte ist bunt wie unser Campus

Ein anderes studentisches Team evaluierte die Service-Einrichtungen der AIDS-Hilfe Steiermark mittels Fragebogen, Fokusgruppen und Mystery Checks. Was den Auftraggeber freut: die Beratungsqualität ist laut Studie „Sehr Gut“.

Getreu unseres Campus-Mottos „Wir leben, was wir lernen“, wurde die sportwissenschaftliche Eingangsuntersuchung unter fachlicher Anleitung durchgeführt. Alle Studierenden am Institut erhalten einen persönlichen Check ihres Status in den Bereichen Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Koordination und Kraft. Individuelle Trainings- und Bewegungspläne sind das Resultat des Projektes. „Gesund Studieren“ wird hier wörtlich genommen.

Ein Strategiepapier zur Inwertsetzung der Thermalwasserquelle in Bad Radkersburg war Auftrag eines weiteren studentischen Projektes. Untersucht wurden Inhaltsstoffe, Märkte und potentielle Zielgruppen für zukünftige Entwicklungen im südoststeirischen Kurort.

Primärversorgungszentren sind in aller Munde. Wie groß ist deren Bedarf, wie sind diese neuen Zentren zu entwickeln und wo gibt es Orientierung für Politikerinnen und Politiker in den Gemeinden? Diesen Fragen gingen fünf Studentinnen auf den Grund und entwickelten ein 5-Dimensionales Erhebungsinstrument, um zukünftigen Bedarf besser abschätzen zu können.

Das Grazer Unternehmen WeltWeitWandern hat sich nachhaltigen Trekking-Reisen auf nahezu allen Kontinenten verschrieben. Wie und ob sich eine eigene Herberge für den Reiseveranstalter realisieren ließe, war Fragestellung eines weiteren Projektes. Das erarbeite Konzept dient als Grundlage für weitere Planungen des Unternehmens.

Ich freue mich schon auf die kommenden Semester und viele weitere Projekte und bedanke mich im Namen des Teams für die hervorragenden Arbeiten unserer Studierenden.

Daniel Binder

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