21. März 2019 | 09:16 | Kategorie:
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Transformation (im) Tourismus: Auf den Punkt gebracht

Das Wichtigste am Tag des Plan T Finales: zu verstehen wie alles zusammenhängt. Gibt es einen gemeinsamen Nenner der Probleme, die wir haben? Klimawandel, Gift im Boden, Gift in der Luft, Artensterben, zu Ende gehende Ressourcen … Overtourism, Personalmangel in den Betrieben, zu wenig Zusammenarbeit … Diesen Nenner gibt es!

Das Muster, das alles verbindet

Der moderne Mensch hat davon geträumt, sich die Erde untertan zu machen. Das Werkzeug für diese demiurgische Fantasie: sein technisches Wissen. Es hat uns viele Erfindungen beschert. Es hat unser Leben einfacher gemacht. Es hat uns aber eines vergessen lassen: dass das Leben seine eigenen Gesetze hat, die keine Technik außer Kraft setzen kann.

Hier ist es, das Muster, das alles verbindet: WIR VERSTEHEN DAS LEBEN NICHT UND HANDELN SEINEN GESETZEN ZUWIDER.

Die Gesetze des Lebens

Selbstregulation ist ein solches Gesetz. Wo wir zuwiderhandeln ist Chaos die Folge. Siehe z.B. die weltweite Temperaturerhöhung / Klimawandel. Oder die materielle Endlichkeit des Planeten. Wo wir zuwiderhandeln, gehen uns die Ressourcen aus. Ein weiteres Gesetz: Leben ist ein System, dessen Teile nach Gleichgewicht streben. Ungleichgewicht bringt Leiden. Siehe Overtourism mit seinem oft eklatanten Ungleichgewicht zwischen Gästeanzahl und Anzahl der Gastgeber.

Oder das Personalproblem. Leben ist kein Mechanismus: Sehen sich Menschen als Rädchen im Getriebe, verweigern sie ihre Mitarbeit.

Oder der Mangel an Zusammenarbeit unter Mitbewerbern. Kulturell sind wir auf Konkurrenz gepolt. Obwohl uns Kooperation als Lebewesen angeboren ist, kommt unser Talent nicht zum Tragen. Es verkümmert. Das lässt uns leiden und zwischenmenschlich verarmen.

Ein Reset für unsere Kultur

Was müssen wir tun? UNSER VERHALTEN AN DEN GESETZEN DES LEBENS ORIENTIEREN. Unser Verhalten gegenüber der Umwelt. Unser Verhalten untereinander. Tut nicht weh. Macht nicht arm. Ganz im Gegenteil, beschert es uns Reichtum. Vielleicht von einer etwas anderen Art – Reichtum in Form von Vielfalt, wie es die lebende Natur uns vormacht.

Mit unserem technischen Mindset sind wir dabei diese Vielfalt zu zerstören. Wir könnten auch anders! Als Menschen sind wir enorm lernbegabt! Es wäre gelacht, wenn wir es nicht schaffen!

Was hat das alles mit dem Tourismus zu tun?

Der Tourismus ist der wichtigste Freizeitgestalter. Zugleich hat die Freizeit den größten Anteil an der Lebenszeit. Wer das nicht glaubt, dem rechne ich es gerne vor! Neurobiologisch ist die Freizeit der ideale Ort zum Umlernen, weil er Wiederholungen möglich macht. Zugleich sind die Menschen emotional gut drauf. Beides ist wichtig, damit Neues sich gegen alte Gewohnheiten durchsetzen kann.

Freizeit bedeutet Freiheit von den Zwängen des Alltags

Man stelle sich einen Tourismus vor, der diese Prämisse verkörpert. Der frei macht von den Zwängen des Alltags. Eine echte Gegenwelt, in der unsere Träume von einer intakten, unbeschädigten Lebenswelt wahr werden. Eine Art Spielwiese für eine andere Lebensart, die den Planeten heilt und uns, unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Zukunft schenkt.

Diese andere Lebensart lässt sich überall lustvoll einüben; an den Seen, in den Bergen, in den Wäldern, auf den Wiesen unserer österreichischen Ferienorte und -regionen. Wir müssen nur unsere Freizeitangebote entsprechend ausrichten. Kreative Intelligenz wäre dafür reichlich vorhanden.

22. März 2019, 18:12

„Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt; sie ist die messbare Seite der Welt.“
Martin Seel

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