3. Februar 2017 | 12:24 | Kategorie:
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Verschleierungsverbot und Tourismus

Der Plan A von Bundeskanzler Kern hat für einiges an Aufregung gesorgt und auch Diskussionen um die Zukunft in Gang gesetzt. Noch nie in den letzten Monaten haben sich die Regierungsparteien an einen Tisch gesetzt und intensiv über die Zukunft Österreichs nachgedacht – und wohl auch über ihre eigene. Dabei scheint man – um sich so weit wie möglich vom politischen Islamismus und Salafismus zu distanzieren – doch über das Ziel hinausgeschossen zu sein.

Ein Verschleierungsverbot im öffentlichen Raum – solange es nicht um Demonstrationen oder polizeiliche Notwendigkeiten der Personenidentifizierung geht – passt nicht zu einer offenen Gesellschaft. Diese Maßnahme ist einseitig auf eine Religion ausgerichtet, die damit diskriminiert wird. Konsequent zu Ende gedacht müssten dann alle einer Religion zurechenbaren Kleidungsstücke wie die jüdische Kippa oder der Turban ebenso verboten werden und in weiterer Folge wäre zu hinterfragen ob Kreuze offen getragen oder in Schulen oder bei Gericht verwendet werden dürfen.

Politische Entscheidungen scheinen in letzter Zeit nicht nur von der Frage getragen, wie man Österreich bestmöglich in eine hoffentlich bessere Zukunft führt sondern von der Furcht bei der nächsten Wahl nicht das gesamte mögliche Wählerpotential abgegrast zu haben. Es ist an der Zeit, dass sich Stimmen erheben, die verhindern dieses Gesetzesvorhaben wie geplant umzusetzen. Dabei geht es nicht nur um die mehrere hunderttausend Nächtigungen aus islamischen Ländern sondern um Österreichs Bild einer weltoffenen, liberalen Gesellschaft. Auch wenn es zum Trend zu werden scheint, Mauern zwischen Nachbarländern zu errichten oder mit lautem populistischem Twitter-Getöse zu regieren – es zahlt sich aus, auf die leise Stimme der Vernunft zu hören.

 

3. Februar 2017, 22:57

Ehrliche und klare Analyse! Danke Franz für diesen Blog-Beitrag! Bin ganz deiner Meinung.

6. Februar 2017, 10:52

Zu Dr.Hartl Ausführung braucht es keiner weiteren Zeile.Jeder Satz ist treffend!

Jedoch eine Bemerkung.
Bevor dieses (umstrittene ?)Gesetzt verabschiedet wird,sollten sich unsere Politiker mit uns Gastgebern unterhalten.
Wir Frauen in Zell am See- Kaprun konnten den weiblich,arabischen Gästen Mut machen .

Jetzt nach etlichen Jahren Urlaube in unserer Region,gibt es wesentlich mehr junge Frauen und Mütter die bunte Tücher tragen,anstatt der voll Verhüllung.
Sogar unsere Dirndlkleider werden gerne gekauft.Einige fahren Auto und ich sehe ein großes Potential für die Zukunft
auch bei der Ausübung verschiedener Sportarten.
Wir Touristiker müssen neugierig bleiben und unserenGästen die Möglichkeiten anbieten.

Wir haben Freunde gewonnen!

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