8. August 2013 | 10:12 | Kategorie:
6

Wahlkampf auf Kosten der Unternehmer

Zuerst wollte die Gewerkschaft einen Überstunden-Euro einführen, dann die sechste Urlaubswoche für mehr Mitarbeiter – doch damit nicht genug, denn schließlich ist ja Wahlkampf. Um zwischen all den Wahlversprechen aufzufallen, reicht es nicht, alte Geschichten aufzuwärmen – man muss versuchen, sie zu toppen. Möglichst populistische Forderungen, vermengt mit Kritik am Chef und daran, dass Arbeit Arbeit ist und nicht Urlaub, sorgt in jedem Fall für Schlagzeilen.

Dass uns die Gewerkschaft regelmäßig unter Generalverdacht stellt, sind wir im Tourismus ja schon gewohnt. Naturgesetze – dass es im Frühjahr und im Herbst zu kalt zum Schwimmen ist, aber zu warm zum Skifahren – werden uns da ebenso zum Vorwurf gemacht wie die Tatsache, dass wir unsere Gäste nicht um 17 Uhr oder am Wochenende wegschicken können. Das wäre wohl der Traum der Gewerkschaft: 9 to 5 und Wochenende frei. Ist aber nicht im Tourismus. Und daran, dass die Gäste früher kommen und länger bleiben, arbeiten wir auch (Saisonausweitung). Mit etwas Zusammenarbeit wären wir schon weiter, aber das ist ja nicht unbedingt der Gewerkschaftsansatz – schlag nach bei Neugebauer!

Diesmal wurde der Tourismus bei einer AK-ÖGB-Präsentation außen vor gelassen: kein Vorwurf, nicht einmal eine Erwähnung. Nicht, dass uns das nicht freuen würde! Doch die Euphorie hält sich angesichts der Forderungen von Präsident Kaske und seinem leitenden Sekretär Achitz in Grenzen:

Betriebsräte sollen über Outsourcing mitentscheiden können.

Die betriebsinterne Arbeitszeitverteilung soll mit den Belegschaftsvertretern diskutiert werden müssen.

Teilzeitzuschläge sollen erhöht werden.

Zugegeben hat der AK-Präsident bei der Präsentation den direkten Zusammenhang mit der Nationalratswahl zugegeben: Um das durchsetzen zu können, brauche man entsprechende Mehrheiten im Parlament. Auch wenn man weiß, wie Wahlversprechen hierzulande behandelt werden: Beruhigend ist das nicht!

9. August 2013, 2:52

werte Frau Reitterer,

dass Sie als innovative Unternehmerin meinen, man möge bei Neugebauer nachschlagen, das ist echt enttäuschend. Er ist der Blockierer von Beruf, für die Schulpolitik der ÖVP eine Nightmare und für die Jugend und Zukunft Österreichs ein Hemmschuh, ja eine Schand!
Meixner

9. August 2013, 6:53

Hier im Lande läuft leider sowieso einiges falsch. Bin seit kurzem Selbständig und es ist unmöglich qualifiziertes Personal zu finden, wenn überhaupt Personal zu finden. Falls die Herrschaften den Dienst antreten, gehen sie nach 5 Tagen in Krankenstand….Aber das wird alles gefördert von der Politik. Wer will den heutzutage noch arbeiten mit knapp 800,- Mindestsicherung, mit ein bissi geringfügig dazu und pfuschen. Hier gehört mal angefangen, dass die Vielzahl an Sozialschmarozern wieda mal in Schwung kommt.

23. August 2013, 9:19

Wie wäre es einmal ein wenig innovativer über Arbeitszeit und Mitarbeiterentlohnung nachzudenken und die Dinge neu zu ordnen? Mitarbeiter die 1.000,– netto bekommen, wollen freilich nicht gerne arbeiten. Völlig verständlich. Sie können nicht mehr bezahlen? Dann hackt es an ihrem Geschäftskonzept. Mitarbeiter sind keine Leibeigenen sondern ein wesentlicher Teil des Geschäftserfolges. Schaffe ich es nicht, meine Mitarbeiter zu motivieren und bei Erfolg auch vernünftig zu entlohnen, versage ich als Unternehmer und brauche mich nicht über Rahmenbedingungen des Gesetzgebers zu beschweren.

24. August 2013, 9:22

Welchen Mitarbeiter erhalten Sie heute noch Vollzeit um 1000.- netto?? Die Möglichkeit einer innovativen Arbeitszeitgestaltung hält sich bei Tourismusmitarbeitern (ausser Bürojobs) glaub ich etwas in Grenzen. Ich glaube nicht daß unsere Gäste Ihre Gewohnheiten an innovative Arbeitszeiten anpassen werden. Speziell bei kleinen Betrieben ist die Möglichkeit der innovativen Mitarbeiterentlohnung sehr begrenzt, wenn der Verkaufsdruck durch spezielle Sonderangebote von gro0en Hotelbetrieben immer höher wird und der Preis immer kleiner. Die Leibgeigenen unter den Mitarbeitern sind mittlerweile auch rar, denn die alternativen Stellenangebote sind manigfaltig

24. August 2013, 10:40

Sind Sie der Herr Seidl, der in seinen Erlebnisgasthäusern den Schülern für 5 TageVP mit Skipass im 3* 199,– verlangt? Das Zimmermädchen arbeitet bei Ihnen aber nicht mur am Wochenende in Teilzeit mit geringen Lohnnebenkosten?
Dann Hut ab für Ihr ertragreiches Konzept!
Vermutlich waren andere Branchen schlauer, oder haben den ausgedienten Politikern mehr lukrative Posten für gute Rahmenbedingungen versprochen, da kann der Tourismus nicht mithalten.
Die Politik sieht bewusst zu, wie wir alle budgetieren müssen mit kalter Progression, Vermögensvernichtung, zukünftige Pensionen auf Höhe der Mindestsicherung, dem jährlichen Machtzuwachs der Konzerne und Verdrängung des Mittelstandes. Und im Proporz lebende Mitbürger wie Kaske haben noch nie einen Arbeitsplatz geschaffen, sondern eher verhindert. Bspw haben wir in der Familie einen Betrieb mit Öffnung:
alte Saisonzeit immer von 30.04.-05.11.; neue Saisonzeit seit der Auflösungsabgabe 10.05.-05.11.!

27. August 2013, 8:31

Herr Nothegger, sie können nicht von einem (Sonder-)angebot zur Markteinführung auf ein gesamtes Geschäftsmodell schließen. Auch solche Angebote sind notwendig, zumal wir es bei Schülern mit einem Markt zu tun haben, bei dem rund 10% aus armutsgefährdeten Verhältnissen stammen. Darüberhinaus besteht in einer Diskussion kein Grund persönlich untergriffig zu werden.

Was mich persönlich interessiert, ist ihr Rezept um zukünftigen Pensionen auf Höhe der Mindestsicherung vorzubeugen? Wer, wenn nicht auch vermögende sollen diese Rechnung (mit)bezahlen? Rund ein Drittel aller steuerpflichtigen Österreicher verdient weniger als 1.000,– EUR!

Ich möchte angesichts der derzeitigen Herausforderungen kein verantwortlicher Politiker sein. Schlechter Bildungsstandard, Bankenkrise, Eurokrise, leere Pensionskassen, marode Krankenkassen, hohe Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, exorbitante Grundstückspreise und last but not least: kaum Wachstum!

Es ist nicht einfach die letzten Jahre, für niemanden. Weder für Arbeitnehmer noch für Unternehmer. So wird halt weitergewurschtelt von Legislaturperiode zu LP und einmal wird diese und einmal jene Gruppe beschnitten. Es geht nur miteinander und das sollten wir uns alle hinter die Ohren schreiben. – Letztlich hoffen alle auf erlösendes Wachstum.

Geheimrezepte zur Verbesserung der Gesamtsituation nimmt sicher jede Partei gerne in ihr Programm auf 😉

Am Ende des Tages und bei all dem Jammern, das unsere Mentalität prägt, sollten wir auch daran denken zu den 8% der priveligiertesten Menschen der ganzen Welt zu gehören.

Kommentieren

Ihre Daten werden im Rahmen der Kommentarfunktion gespeichert, darüberhinaus aber für keine weiteren Zwecke verwendet. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Kommentar zurücksetzen