5. Dezember 2019 | 14:49 | Kategorie:
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Chancengleichheit im Tourismus – Realität oder (immer) noch Zukunftsmusik?

Aufgrund einer universitären Weiterbildungs-Kursreihe im Bereich Digitaler Tourismus kamen ich und meine Mitarbeiter kürzlich in Berührung mit dem Thema Chancengleichheit. Was für uns im Unternehmen (Frauenquote 5:1, flexible Arbeitszeiten, Home Office Möglichkeiten) tagtäglich gelebt und als „normal“ empfunden wird, ist bei weitem noch nicht in allen Branchen, auch nicht im Tourismus, angekommen.

Frauen sind nach wie vor spürbar benachteiligt wenn es um den Wiedereinstieg ins Berufsleben nach Familienarbeit angeht, hadern weitaus mehr beim Thema Karrieren- und Familienvereinbarkeit, gehen  öfter in Teilzeit-Arbeit als Männer, sind häufiger von Altersarmut betroffen und erleben öfter sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.  Dies ist auch jahrzentelangen, gesellschaftlich gepflegten und gelebten Konventionen geschuldet.  Frauen kümmern sich um die Familie, bleiben zu Hause bei den Kindern und organisieren den Haushalt – der Mann verdient das Geld. Viele junge Familien leben dieses Modell auch heute noch, daran ist sicherlich nichts Verwerfliches. Wenn jedoch eine Frau dies nicht so verfolgen möchte und Anspruch auf Familie & Karriere erhebt, liegen noch zuviele Hürden zwischen ihr und ihrem Ziel.

Damit Chancengleichheit zur Realität werden kann, und keine hypotetische Zukunftsvision bleibt, benötigen wir vor allem zwei Bewegungen. Wir brauchen ein ganzheitliches, gesellchaftliches Umdenken, was „weiblich“ und „männlich“ ist, damit wir nachfolgende Generationen chancengleich erziehen und so in die Lebens- und Arbeitswelt entlassen können. Darüber hinaus benötigen wir starke Organisationen, KMU’s im Tourismus und auch in allen anderen Branchen, die eine chancengleiche Haltung vorleben und den neuen Herausforderungen, denen sich junge Familien aktuell stellen müssen, entgegenzukommt und vor allem Frauen dabei unterstützt, diese zu meistern.

Aber vor allem sollten Frauen Eines tun – sich selbst viel mehr zutrauen.

 

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