17. September 2019 | 11:55 | Kategorie:
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Sportevents und Schweizer Konjunkturprognose

Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO hat in seiner aktuellen Konjunkturprognose auf interessante Verbindungen zu Sportevents hingewiesen:

Insgesamt korrigiert die Expertengruppe ihre Wachstumsprognose für 2019 auf 0,8 % nach unten. Im Juni war noch ein Wachstum von 1,2 % erwartet worden. Die Abwärtsrevision geht allerdings zu einem erheblichen Teil auf den Effekt grosser Sportveranstaltungen zurück, der wenig konjunkturelle Relevanz hat.

Das Jahreswachstum des BIP wird 2020 schliesslich deutlich gestützt durch die Wertschöpfung, die im Zusammenhang mit grossen internationalen Sportanlässen im Jahr 2020 für die Schweiz anfallen dürfte. Insgesamt erwartet die Expertengruppe für 2020 daher ein wieder deutlich höheres BIP-Wachstum von 1,7 % (unverändert gegenüber Juni). Die Beschleunigung gegenüber 2019 wird dabei massgeblich von dem Effekt grosser internationaler Sportveranstaltungen getrieben. Konjunkturell gesehen ist die Beschleunigung bedeutend geringer.

Das bedeutet, wenn ich es richtig interpretiere, dass Sportveranstaltungen sich kurzfristig zwar positiv auf das BIP-Wachstum der Schweiz auswirken, dass der damit verbundene konjunkturelle Impuls aber nicht zwingend korreliert. Und weil mir das keine Ruhe ließ, recherchierte ich ein bisschen weiter, und siehe da:

Da gewichtige Sportverbände wie der europäische Fussballverband Uefa, der Weltfussballverband Fifa und das Internationale Olympische Komitee (IOK) ihren Sitz in der Schweiz haben, fliessen deren Einnahmen (aus Übertragungsrechten und Lizenzgebühren) ins hiesige BIP ein. Das ist für Konjunkturanalytiker nicht unproblematisch, zumal die Sportanlässe im Zweijahreszyklus stattfinden: In geraden Jahren, wenn die Veranstaltungen abgehalten werden, wird das BIP dadurch jeweils um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte «aufgebläht». In ungeraden Jahren wird es hingegen entsprechend negativ beeinträchtigt, weil die mit den Grossveranstaltungen verbundene Wertschöpfung wegfällt. (NZZ 31.5.2018).

Ja, wieder etwas gelernt…

 

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