5. September 2017 | 12:13 | Kategorie:
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Sprachassistenten im Tourismus – wer hat sie schon?

Sprachsteuerung im Tourismus

Kürzlich und wiederholt im Auto – nachdem ich mich daran halte, im Auto möglichst nicht am Smartphone zu schreiben, nutze ich wo es nur geht „meine“ Audioassistentin namens Siri, die mir immer wieder neue interessante Ergebnisse und Erkenntnisse liefert. WhatsApp Nachrichten, SMS, email, Fragen nach aktuellen Infos zu diversen Themen usw. Ich frage, Siri liefert Antworten auf viele, wenn auch (noch) nicht alle Fragen per Spracherkennung und Sprachsteuerung.

Sprachsteuerung wird für Anwender von Smartphones, aber auch durch Alexa, Cortana & Co. immer mehr zur Normalität im Alltag, und aus beruflichem Interesse habe ich auch getestet, welche Unterkünfte ich per Sprachsteuerung finde oder mir angeboten werden.  Auch da: viele Ergebnisse, die im konkreten Fall am Iphone von Siri z.B. via Tripadvisor geliefert wurden.

Nun zur Kernfrage:

Unzählige Hotels, Regionen, LTOs, NTOs usw. sind bemüht, täglich online Buchungen in einem heiss umkämpften Markt zu ergattern, der längst von Branchenriesen a la Booking.com, Google, Tripadvisor & Co dominiert wird. Selbst kuratierte Inhalte wollen nicht nur erstellt, sondern vor allem verbreitet werden.

Wenn allerdings von Endgeräten, die mir via Sprachsteuerung Ergebnisse liefern, ebenfalls nur Riesen wie Tripadvisor, Google Hotels usw. Antworten liefern, stellt sich die Frage: haben wir auch dieses Match schon verloren, bevor einige überhaupt den Anpfiff gehört haben?

Quelle: http://stories.neusta-etourism.de/

Hier darauf zu hoffen, daß dies der einzelne Vermieter oder kleine bis mittlere DMOs selbst lösen wird, ist wohl eher unrealistisch? Vielmehr könnten (müssten?) DMOs, LTOs oder auch ÖW einerseits Inhalte übergreifend so aufbereiten, daß dies in Form von Content via Big Playern ausgespielt werden kann. Hier könnte einmal mehr, in einem übergreifenden Schulterschluss, im Land des Tourismusweltmeisters Österreich, synergetisch agiert werden, um dem Kunden und somit potenziellen Gast entsprechenden Service zu liefern. Momentan scheint sich einmal mehr die Ohnmacht der (überwiegend) kleinstrukturierten Branche in Österreich gegenüber Global Playern zu bestätigen. Content ist King – wir besitzen viel davon, die Kunst und Herausforderung liegt jedoch darin, diesen möglichst omnipräsent zu verbreiten oder an Partner zu liefern!

Gibt es auf diese Herausforderung schon praktikable und vor allem auch für „KMU“ Betriebe und Destinationen finanzierbare Lösungen, welche im Zuge der eigenen Website integriert werden können? Freue mich auf aussagekräftige Antworten und Beiträge zu diesem Thema…

PS: Einen sehr interessanten Beitrag dazu liefern Julia Jung und Stefan Niemeyer unter http://stories.neusta-etourism.de/sprachassistenten-im-tourismus#92292 

7. September 2017, 11:24

Hallo miteinander,

die technische Umsetzung eines Sprachassistenten ist nicht die Herausforderung – z.B. ein Skill für Alexa ist gleich gebaut! Die Herausforderung liegt darin die Daten so aufzubereiten, dass sie für Sprachassistenten sinnvolle Ergebnisse liefern (auf der Datenebene) – wir hatten hierzu auch zwei spannende Session beim Castlecamp – welche Destination verfügt wirklich über struktuierte, von Maschinen interpretierbare Daten? Welche Destination beschäftigt sich damit ihre Daten als Graph aufzubereiten, so dass sie an andere Graphen in der KI-Welt anschlußfähig ist – hier gibt es wenige Beispiele, z.B. SLT… um das Thema in Österreich global auszurollen, müssen Projekte wie eine zentrale Datenbank für alle relevanten Inhalte konsequent gelebt werden – Bestrebungen gibt es ja schon länger! Aber manchmal sind die Kirchtürme dann doch zu hoch („meine Daten bekommt ihr nicht“)… und die großen Player freuen sich.

Viele Grüße,
Florian Bauhuber

P.S.: gerne hierzu eine Diskussion bei den Tourismustagen nächste Woche – sprecht mich an.
GF – Tourismuszukunft

8. September 2017, 10:53

Hallo,

die Aufbereitung der Daten ist sicherlich ein wichtiger Punkt. Hier geht es um die Semantik und Maschinenlesbarkeit der Daten. Bei Digitalen Assistenten ist aber auch das KnowHow wichtig, wie diese Daten abgefragt werden und wie das entsprechende Matchmaking Frage/Antwort mit dynamischen Daten erfolgt.

Die meisten Fragen an Digitale Assistenten können derzeit nicht beantwortet werden, da das entsprechende Knowledge (Frage/Antwort) dazu fehlt. Zur semantischen Aufbereitung der Daten gibt es bereits Standards, u.a. schema.org. Knowledge kann auch aggregiert werden, um eine höhere Intelligenz der Chatbots und Intelligent Personal Assistants zu erreichen. Es muss nicht immer gleich ein zentraler Ansatz sein, sondern es kann auch mit ersten Schritten der jeweiligen touristischen Organisationen und Firmen viel erreicht werden, was wiederum auch die einzelnen Brands stärkt.

LG Marc Isop

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