7. Juni 2011 | 14:02 | Kategorie:
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Für Hotels führt kein Weg am Direktvertrieb vorbei

„Wer bei mir direkt oder im Hotel bucht, der muss mehr für das Zimmer zahlen als bei Buchung über eine Buchungsplattform.“ Das hörte ich von einem deutschen Hotelier, der vor einigen Wochen an meinem Social Media-Workshop teilnahm. Auf die überraschte Nachfrage eines Gastes hätte er geantwortet, er solle bei der Buchungsplattform zuschlagen, um weniger zu zahlen. Seine Begründung: Bei Online-Buchungen über diese Anbieter sei ihm die Zahlung über Kreditkarte quasi sicher – bei weniger Aufwand.„Irrtum,“ wie Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverband Deutschland (IHA) mir im Mai erklärte. „Es ist ein Fehler zu denken, dass alle Buchungen über Buchungsportale abgesichert sind, nur weil der Gast dort seine Kreditkartendaten angibt.“ Und er weiß: „Im Fall des Falles lesen die Kreditkartengesellschaften dem Hotelier das Kleingedruckte vor!“

Ich erinnere mich genau, was Luthe sagte, als wir uns im April 2007 in Berlin kennen lernten: „Der Direktvertrieb und die Distributionswege sind die brennenden Themen in der Hotellerie!“ Und vier Jahre später wiederholte er bei unserem Gespräch den Satz sinngemäß: „Am Direktvertrieb führt kein Weg vorbei!“

Zwar bemühen sich die europäischen Hotelverbände um eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den größten Buchungsplattformen, um die Basis für eine fairere Zusammenarbeit mit den Hotels zu schaffen. Denn es könne nicht sein, dass die Plattformen den Hotels die Konditionen diktieren. Die Interessensvertretungen identifizieren daher unfaire Praktiken, klären auf und formulieren Alternativen. Dennoch darf laut Luthe nicht sein, „dass ein Hotel immer mehr Kenntnis und folglich Kontrolle über seine Distributionswege verliert.“

Was sich seit 2007 geändert hat: Die vier mit Abstand bedeutendsten Plattformen für die Hotellerie in Deutschland sind HRS, Booking.com, Hotel.de und Expedia. Alle anderen landen laut Luthe bei der Hotellerie “unter ferner liefen“.

Auch was Bewertungsportale betrifft, so ist für Gäste die Luft ein wenig draußen. Bewertungsportale müssen seiner Meinung nach immer neue Incentives setzen, damit sie weiterhin eine hohe Frequenz erzielen. Hier drohe letztlich, Quantität vor Qualität zu gehen.

Wenn Sie wissen möchten, was Markus Luthe über den Einsatz von Social Media und Public Relations in der Hotellerie zu berichten weiß, klicken Sie sich bitte in meinen Blog weiter: Am Direktvertrieb führt kein Weg vorbei – sagt Markus Luthe vom Hotelverband Deutschland

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