30. Mai 2018 | 10:07 | Kategorie:
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Nächtigungsrekord & Massentourismus

Du bist was du misst

Das falsche Dogma Nächtigungszahlen

Es ist also geschafft. Alle Bundesländern haben einen Nächtigungsrekord erzielt. So viele Gäste wie noch nie waren in Österreich. Gratulation! Denn es zählt die Masse, oder nicht?

Würde ein Wirt seinen Erfolg einzig über die Zahl der Gäste definieren. Wären ihm Umsatz und Gewinn egal. Ginge es ihm nur darum, wie viele Gäste seine Stube besuchen und vielleicht noch darum, wie lange sie bleiben. Er wäre grob fahrlässig. Doch zum Glück denkt kein Wirt so.

Der österreichische Tourismus tut es schon. Er predigt Nächtigungszahlen und Aufenthaltsdauer als Erfolgs-Dogma. Zumindest hören seine Systempartner und die Öffentlichkeit nie von anderen Messgrößen.

Doch wer Menge misst, bekommt auch Menge. Denn die Messgröße für den Erfolg bestimmt den Fokus und damit die Handlungen. Das ist nicht neu, sondern eine alte Erfahrung aus der Qualitätssicherung.

Initiativen in Richtung „Slow Food“, „Qualität“ oder Nachhaltigkeit“, genau jene Initiativen also, die für ein Land wie Österreich besonders wichtig sind, erscheinen mit diesen Messgrößen ineffektiv und überflüssig.

Entweder wir ändern die Messgrößen, oder wir bekommen mit der Zeit, was wir messen, ohne es wirklich zu wollen: Massentourismus.

Mögliche alternative Messansätze dazu sind zum Beispiel der erzielte Preis oder die ausgelöste Wertschöpfung.

 

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