16. Dezember 2021 | 16:54 | Kategorie:
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Wertschöpfung: Wenn sich die Spirale nach unten dreht

In der aktuellen Presseaussendung der Österreichischen Hoteliervereinigung ist zu lesen, was zu befürchten war: Die Buchungslage für die bevorstehenden Wochen bleibt weit unter den Erwartungen. Über die Gründe und Ursachen muss hier nicht lange sinniert werden, die sind den Lesern dieses Blogs bestens bekannt.

Allen Ernstes aber muss man zweifeln, ob all jenen Damen und Herren in den politischen Schaltzentralen bzw. ihren Beraterstäben bewusst ist, welche Negativspirale sich volkswirtschaftlich in zahlreichen österreichischen Regionen zu drehen beginnt (bzw. sich längst schon dreht). Dabei wäre ja – um es am Beispiel Tirol zu demonstrieren – bereits im Sommer bekannt gewesen, dass die Bruttowertschöpfung dieses Bundeslandes mit einem Minus von 9,2 % (2020 im Vergleich zum Vorjahr) am stärksten eingebrochen war.

Bumerang-Effekt

Was über viele Jahre hinweg das Aushängeschild des Tourismus war – nämlich sein außerordentlich starker Wertschöpfungseffekt – wird nunmehr zu einem ausufernden Problem:

Die direkte Wertschöpfung des Tourismus in Tirol beläuft sich für das Jahr 2018 auf 5 Mrd. €, das sind 14,3% der gesamten Bruttowertschöpfung Tirols. Gemeinsam mit den indirekten Wertschöpfungseffekten steigt diese Zahl auf 5,8 Mrd. €, was einem Anteil von 16,9% entspricht. (TTR – Tirol Tourism Research).

Eine Wintersaison 2021/22, die sich mehr schleppt als am Schnürchen läuft, wird nicht nur für zahlreiche Betriebe zu einem existentiellen Problem, sondern wird verheerende Schäden bei den Vorleistern und in der regionalen Wertschöpfung hinterlassen.

Und dennoch scheint man politisch alles daran zu setzen, diesen Weg weiter zu gehen, nach dem Motto „Koste es, was es wolle!“ – aber das habe ich hier in diesem Blog vor exakt einem Jahr auch schon kritisiert.

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