12. Oktober 2015 | 09:26 | Kategorie:
2

Ursachen von Sanierungsfällen

Rechtzeitig zur Expo Real in München hat Martina Maly von Michaeler & Partner eine Umfrage unter europäischen Bankern zu den Ursachen von Sanierungsfällen veröffentlicht. Interessant, bei City-Hotels fordern die Banker eine Eigenkapitalsquote von 20-30 %, bei den Resort-Hotels halten 60 % der Banker eine Quote von 40-50 % für nötig. Da geht es im Wesentlichen um neue Hotelprojekte und vor allem  um Stadthotelprojekte.

Erstaunlich wenige „Genickbrüche“ gibt es in der österreichischen Ferienhotellerie. Da scheint die Tourismusbank ÖHT ein sehr guter Filter zu sein, um Zombie-Projekte zu verhindern. Und sie hat dennoch den Mut, Innovationen zuzulassen. Wir streuen der ÖHT Rosen.

In der Befragung von Martina Maly, der ich natürlich auch Rosen streue, sind „Nicht ausreichende Investitionsreserven“ erst an 8. Stelle der Ursachen für eine Schieflage der Hotels. Längerfristig gesehen ist die Unmöglichkeit, Investitionsreserven zu bilden, wohl der Konkursgrund Nr. 1. Wenn Betriebe zu wenig GOP  zum Re-Investieren erwirtschaften, dann ist das längerfristig das Ende. Neben den Instandhaltungen mit ca. 4% vom Umsatz sollten nach dem GOP jährlich ca. 5 % vom Umsatz als Investitionsreserve bleiben.

13. Oktober 2015, 10:24

Hallo Herr Kohl,
…. zum Thema lebende Tote: Habe grade letzte Woche bei meinem Besuch auf der ÖHT Website eine Förderung für die Finanzierung von Sanierungsfällen entdeckt. Entweder hat die ÖHT nicht genügend Abnehmer für ihr riesiges Budget da es an Neuinvestitionen fehlt, oder viele Betriebe sind schon so im Stadium der künstlichen Beatmung angekommen, dass sie ohne Sicherheiten von ÖHT und Staat von den Banken keinen Cent mehr bekommen. … beides stimmt mich nachdenklich.

13. Oktober 2015, 20:22

Zuerst einmal Dank für die von Manfred Kohl gestreuten Rosen.

Zum Beitrag von Herrn Egger einige kurze Anmerkungen.
1. Diese sogenannte Restrukturierungsaktion sieht in jedem Fall, wo öffentliche Mittel zum Einsatz kommen ebensolche Sanierungsbeiträge vonseiten der Unternehmer oder Gläubiger vor. Eine Sanierung kommt daher nur Zustände wenn die Kreditgeber an eine Fortführung glauben und diese aktiv unterstützen.
2. Das für die Tourismusförderung vorhandene Budget ist leider nicht riesig. Richtig aber ist dass zurzeit die Investitionen nicht so recht in die Gänge kommen, weil die Erträge in den vergangenen Perioden eher bescheiden waren.

Die Tourismuswirtschaft ist jedoch trotzdem ein lebendiger Wirtschaftszweig, der trotz anderer öffentlicher Wahrnehmung eine Krise durchlebt und in Zukunft weitere Belastungen schultern muss.

Kommentieren

Ihre Daten werden im Rahmen der Kommentarfunktion gespeichert, darüberhinaus aber für keine weiteren Zwecke verwendet. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Kommentar zurücksetzen