6. Dezember 2013 | 07:43 | Kategorie:
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Die „Österreichische Lösung“ – schlampig oder genial?

Nicht nur bei der Frage rund um das Tabakgesetz in der Gastronomie steht sie auf dem Prüfstand, die „Österreichische Lösung“. Schlampig sei sie, verwaschen, so die Kritiker. Und überhaupt: Österreichische Lösungen werden immer öfter kritisiert. „Nicht Fisch und nicht Fleisch“, lautet der Tenor. Das dauernde „Schlechtreden“ ist übrigens nicht Information, sondern Meinung. Und unsere Medien sind mittlerweile voll von Meinungen, so auch
beim Thema Tabakgesetz: Ein echtes, veritables Problem hat kaum jemand damit (außer jene, die im Vertrauen auf ein Gesetz umgebaut haben), aber jede/r hat eine Meinung. Doch anstatt etwas dagegen zu tun, dass Jugendliche mit dem Rauchen beginnen, soll die Lösung sein, dass ebendiese auf der Straße und im Vereinslokal rauchen. Also gut, dann besser eine deutsche, italienische, chinesische oder amerikanische Lösung? Warum nicht stolz sein auf Österreich und seine Lösungen? Ein Land, wo die Lebensqualität auch davon lebt, dass doch immer noch ein bisserl was geht, Kompromisse gefunden werden und pointierte Diskussionen erlaubt sind.
Sicher, es gibt auch in der „Österreichischen Lösung“ Grenzen: Ausgeartete Formen von Korruption haben eine klare Absage bekommen und die finanzielle Lage der Kommunen braucht handfeste Lösungen. Aber das ist kein alleiniges österreichisches Phänomen. Die ehemals so blühende Autostadt Detroit im Bundesstaat Michigan ist seit Montag offiziell mit 18 Mrd. Dollar Schulden pleite und es wurde ein öffentliches Insolvenzverfahren eröffnet, sic!
Und in der Politik, welche Lösung braucht es da? Kabarettist Klaus Eckel hat es (wenn auch in einem etwas anderen Zusammenhang) in seinem Programm so ausgedrückt: „Angst vor Veränderung? Ich habe keine Angst vor Veränderung, ich habe Mut zur Beständigkeit!“
Tja, auch das ist Mut! Nur wer hat den noch?

7. Dezember 2013, 7:49

Das Tabakgesetz in der Gastronomie ist völlig überflüssig und sinnlos. Da ist die Österreichische Bürokratie wieder mal voll am herummurxen. Jeder Gastronom sollte selbst entscheiden ob er ein Lokal hat wo überall geraucht werden darf oder ein Lokal hat wo es Raucher- und Nichtraucherbereiche gibt oder ob er ein Nichtraucherlokal hat. Diese Entscheidung können Gastromomen viel besser treffen als Politiker. Daher weg mit dem Tabakgesetz in der Gastronomie.
Dieses Gesetz haben offenbar korupte Politiker beschlossen die von den Pharmalobbyisten bestochen wurden. Den die Pharmaindustrie erhofft sich ein Riesengeschäft mit Nikotinersatzprodukten. Und dieses Geschäft geht nicht nur zu Lasten der Tabakindustrie sondern auch auf Kosten der Gastronomen die Ihre Gäste verlieren.

7. Dezember 2013, 8:11

Wenn es dem Gastronomen freisteht, ob er Raucher oder Nichtraucher oder sowohl als auch in seinem Lokal bewirten möchte, so steckt er sebst im Schlamassel, ist dies per Verordnung geregelt, so hat er das Argument dafür in der Hand.
Also denkt nicht dran, den Gastronomen die Grundlage für Veränderungen zu nehmen. Und, sind wir mal ehrlich, selbst Raucher meiden mittlerweile Raucherlokale, also erübrigen sich die Diskussion ohnehin.

7. Dezember 2013, 8:15

Sehr geehrter Herr Ribing,
für mich persönlich ist die von Ihnen gestellte Frage sehr rasch beantwortet – die Lösung ist schlampig.
Mein Beispiel dafür: Wir führen als Familienbetrieb ein Lokal in der Steiermark und sind bei Änderung des Tabakgesetztes 2008 sofort auf ein 100% Nichtraucherlokal umgestiegen. Dies passierte obwohl wir die räumlichen Gegebenheiten für einen Raucher und Nichtraucherbereich ohne Investitionen gehabt hätten. Die Folge war kein Umsatzrückgang und eine vernachlässigbare Anzahl an Diskussionen mit Kunden (Kein einziger Stammkunde wurde verloren). Der Umsatz entwickelte sich ganz normal weiter, wie auch in den Jahren zuvor. Ganz abgesehen davon verbesserte sich die Arbeitsqualität für die dort täglich arbeitenden Personen und für die Gäste.
Ich verwundere mich generell über die Diskussion und bei zahlreichen Gesprächen mit Gastronomen stelle ich mich die Frage, welche Anliegen mit dem aktuellen Tabakgesetz vertreten werden – die der Gastronomen sicher nicht. Durch sehr lange Erfahrungen im Ausland ua in Großbritannien stufe ich persönlich die österreichische Situation als lächerlich ein.
Zum Schluss der für mich persönlich eigentlich wichtigste Punkt: Rauchen macht die Menschen krank und ist von Grundauf nicht Gutes!! (Obwohl ich selbst manchmal rauche – aber ohne Personal, Gästen und Kindern zu schaden)

10. Dezember 2013, 12:31

Lieber Bernhard, wo ist Euer Lokal? Wir würden gerne mal wieder ausgehen, finden aber kaum etwas rauchfreies, weil die Türen zum Raucherbereich offen stehen oder die Garderobe im Raucherbereich ist oder gar im Raucherbereich Essen zubereitet wird…
Und allen, die bereits viel Geld in eine Raumtrennung investiert haben, kann ich nur raten: Baut nicht schon wieder um sondern werdet einfach komplett rauchfrei. Kostet 0 Euro an Investitionen!!

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