23. Januar 2024 | 14:16 | Kategorie:
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Lasst den (Winter)Tourismus in Ruh!

Können wir uns endlichen darauf einigen, dass 

– erstens Wetter„anomalien“  etwas ganz „normales“ sind, und Klima der Durchschnitt von 30 Jahren Wetter mitsamt seinen „Anormalien“ und „Normalien“ ist

– zweitens Klima aus mehr Parametern besteht als der Temperatur

– und drittens die Erderwärmung  ebenso Faktum ist, wir uns damit in vielerlei Hinsicht ernsthaft auseinandersetzen müssen, das Ausmaß des menschliche Anteils daran aber (noch) einigermaßen ungewiss ist. 

Der Tourismus ist ohnehin Klima-Musterschüler. Ideologietriebene sollen ihn jetzt endlich in Ruhe lassen.

Marketing = Information + Werbung

Und jetzt kann wieder mehr geworben werden.

 

23. Januar 2024, 19:29

Wenn der Tourismus heute als Klima-Musterschüler gelten mag, dann haben dazu sicherlich die vielen Kritiken beigetragen, mit denen sich der Tourismus über die Jahre hinweg auseinandersetzen musste. Zahlreiche dieser Argumente mögen ideologiebehaftet gewesen sein, sehr viele waren aber klar faktenbasiert. Letztere haben zweifellos dazu beigetragen, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten.

Manches würde heute vermutlich anders ausschauen, wenn sich diese kritischen Stimmen nicht mit Nachdruck bemerkbar gemacht hätten.

Ich denke daher, dass es nach wie vor Sinn macht, als Touristiker auch jenen zuzuhören, die vor einem mehr oder weniger ausgeprägten ideologischen Hintergrund argumentieren. Denn so wird es möglich, den Kritikern zumindest ein Stück weit den Wind aus den Segeln zu nehmen: Sei es durch eine adäquate, von nachvollziehbaren Argumenten getragene Kommunikationsstrategie und / oder sei es durch konkretes Handeln im Sinne von Veränderungen im eigenen touristischen Wirkungsbereich.

24. Januar 2024, 7:45

Peter Haimayer: „Ich denke daher, dass es nach wie vor Sinn macht, als Touristiker auch jenen zuzuhören, die vor einem mehr oder weniger ausgeprägten ideologischen Hintergrund argumentieren.“

Vollkommen richtig, aber nicht nur!

24. Januar 2024, 8:03

Den menschlichen Beitrag zum Klimawandel als „’noch‘ einigermassen ungewiss“ zu bezeichnen, zeigt allerdings eine gewisse Verweigerung der Realität.

Und auch ‚den Tourismus‘ als Musterschüler hinzustellen, ist eine relativ einseitige Betrachtung, die zwar die (vielen) positiven Beispiele und eine generelle höhere Sensibilität in den Vordergrund stellt, aber die Mühen der Ebene verkennt. Touristische Mobilität ist bei weitem noch kein Musterschüler (und stellt den grössten Beitrag des Tourismus zum Klimawandel dar) – und hier sind alle gefragt: die Reisenden selbst, wie die Tourismuswirtschaft und die Politik mit Rahmenbedingungen.

Die einfache Apostrophierung als Musterschüler hilft hier niemanden.

Und die steigende Häufigkeit der Anomalien ist auch ein Tel des Klimawandels, auch wenn es – natürlich – Wetteranomalien schon ‚immer‘ gegeben hat.

24. Januar 2024, 8:41

Ich schäme mich fremd, wenn ich von Peter Zellmann lese, dass „der menschliche Anteil daran [an der Erderwärmung] aber (noch) einigermaßen ungewiss ist“. Diese Aussage ist ideologiegetrieben und peinlich für den österreichischen Tourismus.
Hier ein Link zur Zusammenfassung des sechsten IPCC-Sachstandsbericht – (des „Intergovernmental Panel on Climate Change der United Nations: https://www.de-ipcc.de/media/content/Hauptaussagen_AR6-SYR.pdf

24. Januar 2024, 10:44

Lieber Michael Mair,
es ist hier nicht der Raum, alle jene Studien und die Seiten selbst im IPPC Bericht anzuführen, die den menschlichen Anteil in seinem Ausmaß als unsicher definieren. Nicht ausschließen! Ich halte es für möglich, dass das Ausmaß einmal unwiderlegbar definiert ist. Daher auch mein (noch), das Sie in der Aufregung eventuell übersehen haben.
Polarisieren ist jedenfalls nicht meine Art wissenschaftlich zu diskutieren. Ja und „fremdschämen“ ist ein Modebegriff, einer sachlichen Diskussion aber eher abträglich.
Und mit den anderen Punkten sind Sie einverstanden? Das wäre doch ein erster Schritt zum Konsens.

24. Januar 2024, 12:19

Lieber Peter Zellmann,

auch ich finde diese laufende Tourismus-Bashing widerlich! Angesichts des touristischen Stellenwertes für das BIP in Österreich, all der Annehmlichkeiten welche auch weite Teile der Östereicher:innen dadurch genießen können.Und nur die wenigsten kämen darauf, irgendeiner anderen Form des Gewerbes permanent ans Bein zu pinkeln, losgelöst von jeglichem Verständnis oder Logik in der Argumentation.

Das (auch im Tourismus) nicht alles Gold ist, was glänzt, ist auch klar; daher bin auch bei Peter Haimayer, daß eine (selbst)kritische Sichtweise mehr als angebracht ist. Es ist leider festzustellen, daß sich der Tourismus auch selbst immer wieder in die Rolle des Angegriffenen bringt, nämlich dann, wenn doch wieder irgendwo Projekte vorangetrieben werden sollen, welche mit dem Zeitgeist einfach nicht zusammenpassen. Seien es Großprojekte in der (Buy to let) Hotellerie und versteckten Zweitwohnsitzproblematik, aber auch etwaige Seilbahnprojekte, welche dann wiederum unrühmlich (zer)diskutiert werden, obwohl manchmal auch durchaus sinnvoll.

Und genau diese selbstkritische Sichtweise vermisse ich manchmal, oder auch die gebotene Sensibilität, wenn es um (berechtigte) Kritik der Bevölkerung geht. So zB bei Großveranstaltungen, mit denen (auch nicht immer) über Ruhebedürfnis, Verkehrsproblematik usw. bedenkenlos drübergefahren wird, und dann immer mit dem Argument “ Die Wirtschaft braucht das eben“….so kann nachhaltiges Lebensraummanagement nicht mehr funktionieren, es geht um einen gelingenden Kommunikationsprozess und Interessensausgleich. Da ist beispielsweise die immer noch praktizierte Kommunikation von neuen Nächtigungsrekorden etc. in der öffentlichen Wahrnehmung sicher nicht dienlich!

Dort, wo das (und vieles mehr) gut gelingt, wird es ein gedeihliches Miteinander aus Wirtschaft, Mensch und wohl auch Klima geben (können)….

25. Januar 2024, 12:41

Ich hab mich in letzter Zeit auf PULS 24 nicht nur mit Peter Zellmann „duelliert“ (in der Diktion des Senders), sondern auch zweimal mit Ursula Bittner von Greenpeace.

Wir brauchen mehr konstruktiven Dialog zwischen Umwelt- und Klimaschutz-NGOs und der Tourismuswirtschaft, ich glaube sogar strategische Allianzen. Denn wir haben weitgehend überlappende Interessen sowie die Möglichkeit, Gäste zu mobilisieren — Aspen Snowmass macht das z.B. in der Seilbahnwirtschaft gemeinsam mit POW (Protect Our Winters) vor!

Hier meine Gespräche mit Ursula Bittner zum Nachschauen:

https://www.puls24.at/video/heiss-umfehdet/das-unmoderierte-duell-ursula-bittner-vs-markus-redl/v1anerehbnvvz

https://www.puls24.at/video/puls-24/duell-wie-klimafit-ist-der-ski-tourismus/v1ams9rtlo2ae

20. Februar 2024, 13:38

Ich hab mich in letzter Zeit auf PULS 24 nicht nur mit Peter Zellmann „duelliert“ (in der Diktion des Senders), sondern auch zweimal mit Ursula Bittner von Greenpeace.

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