26. Oktober 2011 | 11:57 | Kategorie:
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Wie sicher ist Skisport?

Wir warten ja schon darauf. Alle Jahre wieder: Horrorzahlen von der Piste! Mehr Unfälle soll es geben und etliche Todesfälle. Letzten Sonntag ist ein 19jähriger Deutscher in Osttirol zu Tode gekommen. So berichtet der ORF in seiner Überschrift. Dass der Unfall abseits der gesicherten Piste beim Versuch mit hoher Geschwindigkeit eine apere Stelle zu überspringen passiert ist, steht erst weiter hinten im Text. So auch ein ORF Bericht über einen Urlauber, der 67-jährig auf der Piste zusammengebrochen war. Ursache Herzinfarkt. Wer also der medialen Berichterstattung folgt, der wird meinen, Skifahren sei gefährlicher geworden. Und sind wir uns ehrlich, das ist die allgemeine Meinung…

Nicht berücksichtigt wurden und werden dabei aber die Relationen. Es gibt zwar in absoluten Zahlen eine leichte Zunahme von Verletzungen, aber auch eine Zunahme von Skifahrern oder Skierdays. In richtiger Relation sieht die Sache anders, wie uns gerade Dr. Ruedl von der Uni Innsbruck gezeigt hat:

  • 7-8 Verletzungen pro 1000 Skitage vor 1970
  • 3-4 Verletzungen pro 1000 Skitage Mitte der 80er
  • 2-3 Verletzungen pro 1000 Skitage frühe 90er
  • < 2 Verletzungen pro 1000 Skitage ab 2000

Verantwortlich für diesen Rückgang der Verletzungswahrscheinlichkeit sind:

  • Einführung der Sicherheitsbindung
  • Bessere Pistenpräparation
  • Bessere Schneeverhältnisse durch Beschneiung (Dank den Seilbahnen!)
  • Bewusstmachen potenzieller Risikofaktoren und entsprechender Präventivmaßnahmen
  • Tragen von Skihelmen
  • Bessere Betreuung Verletzter vor Ort

Leider gibt es auch Todesfälle auf der Piste. Bei den Todesursachen zeigt sich aber auch hier, dass es sich auf der Piste nicht um ein Schlachtfeld handelt, wie von Medien manchmal berichtet:

  • ~ 9% Personenkollisionen
  • ~ 17% durch Aufprall (Baum, Liftmast etc.)
  • ~ 20% durch Sturz
  • ~ 53% durch HK-Ursachen (z.B. Herzinfarkt)

Die Wahrschenlichkeit, durch einen Sturz oder Aufprall tödlich zu verunglücken liegt bei 1 : 2 Millionen Skierdays. Die Argumentation ist im Falle des Falles jedoch immer schwer, weil Todesfälle oder Unfälle sind immer einer zuviel. Darüber hinaus ist es wenig tröstend dass Autofahren, Fußballspielen oder Wandern weit gefährlicher ist als Skifahren… Trotzdem oder gerade deswegen ist es gut zu wissen, dass das Verletzungsrisiko seit den 70er Jahren um 75 Prozent! abgenommen hat.

27. Oktober 2011, 4:41

Auch die seit 2 Jahren stattfindende Skihelmdiskusion könnte sich als ein Schuß nach hinten herausstellen.
Diese vom Sportartikelhandel unnötig geführte Diskusion hat bei den Skifahrern, vor allem bei jenen die nur eine Woche pro Jahr skifahren, dazu geführt, daß Skifahren unheimlich gefährlich ist und man unbedingt einen Skihelm aufsetzen muß wenn mann das skifahren überleben will. Diese überspitzte Diskusion und hervorheben von schweren Kopfverletzungen ( nicht mal 10 % der Skiunfälle ) hat dazu geführt, daß Gäste wegen der großen Gefahr überhaupt auf das Skifahren verzichten.

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