11. Januar 2019 | 05:30 | Kategorie:
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Eingeschneit

Über Jahre war die ständige Sorge der Hoteliers und Liftbetreiber die oft bis weit nach Weihnachten anhaltende Trockenheit und Wärme, die die Lust aufs Skifahren in Grenzen hielt. Das langanhaltende warme Wetter hatte auch im heurigen Herbst die Winterbuchungen in den Tourismusbetrieben vorerst gebremst. Und jetzt passiert uns etwas völlig Unerwartetes: Liftbetriebe werden geschlossen, weil es selbst auf gesicherten Pisten gefährlich ist oder weil Zufahrten nicht mehr offen gehalten werden können. Weite Bereiche der Zentralalpen weisen eine Schneelage von mehreren Metern auf, die Katastrophenhelfer sind im Dauereinsatz um Zufahrten offen zu halten oder Hütten zu evakuieren.

Erstmals müssen wir uns auch mit dem Thema herumschlagen, wer wohl für die Kosten aufzukommen hat, wenn Urlauber nicht anreisen können oder wenn die Abreise mangels gesperrter Straßen nicht rechtzeitig möglich ist und der Urlaub zwangsläufig verlängert werden muss. Kurz gesagt trägt der Gastwirt für die unfreiwillige No-Show die Kosten und kann, wenn es nicht möglich ist anzureisen auch keine Stornogebühr verlangen. Kann der Gast jedoch mangels offener Straßen nicht abreisen, muss er für den unfreiwillig verlängerten Urlaub auch selbst aufkommen.

Schneemangel hingegen ist kein Grund den Urlaub nicht anzutreten, solange ein Hotelier nicht eine „Schneegarantie“ abgibt. Aber dieses Risiko ist zumindest für die Regionen in den Nordalpen heuer eher gering.

Mehr zur Rechtslage findet sich im jüngst erschienen Buch von Thomas Reisenzahn „Das Hotel und seine Gäste„.

 

 

14. Januar 2019, 9:50

Die letzten schneereichen Tage zeigen sehr gut, dass die medial verbreitete Katastrophenstimmung mit Live Ticker und 24/7 Reportagen vor Straßensperren oder Schneewächten in der Sache selbst nicht wirklich dienlich ist. Eine Alpenrepublik wie Österreich, die sich selbst die Schnee(sport)kompetenz auf die Fahnen heftet, sollte auch medial in der Lage sein, im Sinne der Informationsweitergabe konstruktiv zu berichten. Was nützt es dem nicht ortskundigen Gast, wenn seit Tagen im Verkehrsfunk lapidar auf die Webseiten verwiesen wird, wo im Detail zu Straßensperren nachgelesen werden kann? Gerade vom öffentlich-rechtlichen Medium des Landes sollte erwartet werden können, dass es kurzfristig sein Programmkorsett etwas lockern könnte, um – vielleicht auch mehrsprachig und in Zusammenarbeit mit den Freiwilligenorganisationen und dem Tourismus – die Gäste umfassend und konstruktiv auf dem laufenden zu halten.

15. Januar 2019, 11:08

Zwei weiterführende Links zu „Schnee-Dokumentationen“:

Schnee wie selten zuvor, Thema spezial, ORF, 14.1.2019
https://tvthek.orf.at/profile/Thema/11523190

„Lawinenangst“ – Brennpunkt, ARD, 14.1.2019
https://www.daserste.de/information/nachrichten-wetter/brennpunkt/index.html

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