25. Juni 2013 | 11:12 | Kategorie:
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A12: Abzocke2

Die Bundesregierung hat ein neues Konjunkturpaket beschlossen. 1,5 Mrd. Euro soll es schwer sein. Ich bin schon neugierig, wie dieses Geld investiert wird: Ob in marode Pleitebetriebe wie Hypo Alpe Adria und Alpine oder in Zukunftsbranchen, in denen Arbeitsplätze entstehen, Wertschöpfung und indirekte Effekte vor Ort schaffen und Steuern zahlen, ohne Verluste ausländischer Tochterfirmen gegenzurechnen.

Tatsächlich sieht der Bund im Tourismus – nach Flug- und Auflösungsabgabe etc. –wieder eine Melkkuh: Auf der A12 soll zwischen der deutschen Grenz und der Abfahrt Kufstein Süd, gegen bisherige Gepflogenheiten, wieder Maut fließen.

Dass die Mautflüchtlinge ins Umland ausweichen werden, ist jetzt schon klar. Wer daran schuld sein wird, auch: Wahrnehmen wird man vor allem „Touristenkolonnen“, die durch die Dörfer rollen. Die Schlagzeilen sehe ich schon vor mir. So wird der Hotelier ganz schnell vom geschätzten Arbeit- und Auftraggeber in der Region zum Buhmann der Nation. Der zweite Effekt wird sein, dass sich die Gäste die ungute Anreise nicht mehr antun werden.

Sinnvoller wäre da schon, was ÖHV-Vizepräsident Florian Singer vorschlägt: Das Land Tirol soll diesen A12-Abschnitt übernehmen. Zweispurige Schnellstraßen, auf denen maximal 100 gefahren werden darf, verwaltet das Land ja sonst schon. Und wenn notwendig, soll Ministerin Bures mit einem Ministerialentwurf die notwendige gesetzliche Grundlage schaffen – oder sicherstellen, dass die ewig gleiche Sommerloch-Diskussion über eine weitere Abzocke endgültig abgestellt wird. Denn so geht´s ja wirklich nicht.

26. Juni 2013, 4:18

Konjunkturpaket:
Da bin ich nicht neugierig. Sicher wird mit diesem Geld hauptsächlich das Leben maroder Betriebe ( die Namen kennen alle )verlängert. Nach der Wahl werden dann die Steuern für die gesunden Betriebe weiter erhöht. Wer soll auch sonst noch in der Lage sein noch mehr Steuern zu bezahlen. Schlechte Betriebe erhalten Geld zum überleben und gesunde Betriebe müssen Steuern zahlen bis es Ihnen auch schlecht geht. Das nennt man dann in Österreich soziale Gerechtigkeit. Wenns den schlechten schlecht geht, solls auch den guten schlecht gehen.
Maut A12 bis Kufstein Süd: Auswirkungen: Hauptsächlich weniger Urlaubsgäste in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel und hauptsächlich weniger Tagesgäste in den Skigebieten Kitzbühel und Skiwelt.
Ich kann mir sehr gut vorstellen daß da wieder eine Maut eingeführt wird. Würde sehr gut zur neuen tourismusfeidlichen Tiroler Landesregierung passen.
LH Plattner der in seinem beruflichen Werdegang nie etwas mit Tourismus zu tun hatte muß plötzlich den Tourismus in Tirol vertreten und die Grünen die immer Tourismus- und Bergbahnfeidlich waren. Passt beiden auch gut ins politische Konzept. Denn die Bezirke Kufstein und Kitzbühel die diese Entscheidung am meisten negativ beeinflusst sind weder eine schwarze noch eine grüne Hochburg. Denen kann man dann ruhig eins auswischen.
Schwaze Hochburgen in Tirol: Landeck, Imst, Osttirol.
Grüne Hochburgen in Tirol: Innsbruck und Innsbruck Land. Weiterer Nebenwirkungen: Die blaue Hochburg Kufstein kann dann den Staub und die Abgase der von der Autobahn in die Stadt auswechenden Autos schlucken.
Ich bin gespannt wir sich der neue Tourismussprecher im Landtag Herr Egger der aus dieser Region kommt dazu sagt. Er hat vor der Wahl gesagt, daß er sich voll für den Tourismus einsetzt. Hoffendlich macht er das auch nach der Wahl!

27. Juni 2013, 12:44

Die Überzeichnung in dem Kommentar ist sensationell.

Will ich in der Schweiz, Slowenien, Kroatien, Tschechien und vor allem Italien die Autobahn nutzen, muß ich zahlen, fahre ich über den Brenner, zahle ich sogar noch EUR 8,50 pro Fahrt extra für die Europabrücke. Kommen deswegen weniger Touristen, nein?

Warum soll es in Österreich immer und überall Ausnahmegenehmigungen geben, weil es Österreich ist?

Kitzbühel und Kufstein gehören nicht zu den armen Bezirken im Tourismus, im Gegenteil die Hotelpreise sind eher an der Spitze und die Zahl der Zweitwohnsitze liegt auch im vorderen Bereich. Man kann also davon ausgehen, daß der geneigte Urlauber sich die Vignette leisten kann, nur nicht will. Die Zeit wird zeigen wie sich der Urlauber verhält, wenn Schicki und Micki aus München und die normalen Reisenden jedes Wochenende lieber 2 Stunden mehr im Stau stehen als sich die Vignette zu kaufen, ist ihnen sowieso nicht zu helfen.

Ich halte es übrigens für aufgesetzte Aussagen, daß sich die Kitzbühler Wirte und Hoteliers für die Verkehrsprobleme der Kufsteiner interessieren. (Selbiges gilt auch im Oberland, dem Ischgler oder Söldner ist es auch egal ob der Ausserfern oder Fernpaß Ansässige am Samstag nicht auf die Straße kann, Hauptsache sein Börserl paßt.) Würden sie das wirklich, würden sie ihren Gästen anbieten die Kosten für die Vignette zu übernehmen. Diese kostet bekanntlich EUR 8,00 für 10 Tage, macht bei einem 7 tägigen Aufenthalt von 2 Personen 57 Cent pro Gast und Tag. In einem Ort wo man im Winter in der Nebensaison in einem normalen 4 Sterne Hotel EUR 500 pro Nacht und mehr bezahlt, sollte das leistbar sein. Bucht der Gast über einen Reiseveranstalter, hat er meist schon einen Vignettengutschein in seinem Voucherheft, also auch hier kein wirkliches Problem.

1. Juli 2013, 10:45

Dazu ein aktueller Bericht aus der Tiroler Tageszeitung:

http://www.tt.com/Tirol/6809416-2/maut-kontrolle-bei-kufstein-bures-lehnt-ausnahme-ab.csp

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