griass di
Lange herbeigesehnt ist sie nun da, die Tiroler Sommerstory: „griass di“, so hat sich jüngst herausgestellt, ist von Deutschen 2011 als Schriftzug patentiert worden, was einen Tiroler nunmehr rechtlich ereilt. Das wollen er und mit ihm alle Berufstiroler natürlich so nicht auf sich sitzen lassen. Die wegen der Eurokrise schon etwas erschöpfte und auf Grund der Olympia-Medaillen-Baisse frustrierte Journaille nimmt es dankbar auf. Für Wirtschaftskammer-Präsident Bodenseer gehört das „griass di“ sowieso den Tirolern (auch wenn man es im alpinen Raum durchaus bis ins Niederösterreichische hören kann), die Deutschen weiden sich genüsslich am Schmerz der österreichischen Volksseele. Sommer in Tirol – soooo schön!
Nach dem kauf verschiedener Berggipfeln und nun auch noch patentieren der Tiroler Begrüssung „Griass di“ bekommt man doch das Gefühl als wollen einige unserer Lieblingsnachbarn die erlebte positive und erholsame Urlaubsstimmung und Gefühle nach Deutschland partizipieren. Der wahre Tirol Urlaub findet aber nun einfach in Tirol statt! Tirol ist nicht kopierbar! Tirol isch lei oans, is a Landl a kloans….!
Also ich finde diese Idee höchst vergnüglich: wenn in einem Tirol Tal oder auf einem Tiroler Berg das nunmehr geschützte „Griss di“ fällt, wird auf Grund der öffentlichen Aufführung des geschützten Grußes ein AKM-Beitrag fällig.
Das hilft auch bei den Bemühungen um eine Quanitifizierung des Markenwertes: anhand der – sicher objektiv richtigen – AKM-Abrechnung am Jahresende lässt sich feststellen, wie oft der markentechnisch sehr relevante Gruß öffentlich verwendet wurde (die innerfamiliären, nicht gemeldeten und damit sozusagen „schwarzen“ Griass Di’s sind sicher ein Quanitité négligeable). Dann braucht es nur noch eine Bewertung (Wert pro Gruss, da gibt es sicher Untersuchungen dazu) und man hat einen wesentlichen Teil des monetären Wertes der Marke „Tirol“ objektiv erfasst. Einfach genial. Dass da niemand früher daran gedacht hat …
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