3. Juni 2024 | 11:56 | Kategorie:
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Vorwurf der Preistreiberei geht ins Leere

Über viele Monate galt der Tourismus als Inflations- und Preistreiber. Restaurants und Hotels wurden an den medialen Pranger gestellt. Doch inzwischen weiß man: unter dem Strich sieht es anders aus. Bei genauerem Hinsehen geht der Vorwurf der Preistreiberei ins Leere.

Preistreiberei? Es gibt keine Bereicherung!

Es ist nun gewissermaßen offiziell, dass Preiserhöhungen in der der Hotellerie die enorm gestiegenen Kosten nicht voll abfedern können. Die aktuellen Ergebnisse zum GOP (Gross Operating Profit = Brutto Betriebsergebnis; dargestellt wird die Differenz zwischen Umsatz und betriebsbedingten/operativen Kosten) bestätigen die zahlreichen Rückmeldungen aus der Branche, wonach der Aufwand deutlich stärker gestiegen war als die Erträge.

“Ich sehe nicht, dass sich jemand bereichern würde“, hatte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler bereits zu Beginn dieses Jahres richtigerweise festgestellt, als dem Tourismus Preiserhöhungen auf breiter Front vorgeworfen wurden. Tatsächlich waren viele Betriebe aufgrund der rasanten Kostenentwicklung von Energie bis zum Wareneinsatz enorm unter Druck geraten. Verschärft wurde die Situation durch Personalknappheit und die generell steigenden Personalkosten. Zusätzlich trafen die mageren Ergebnisse auf die derzeitige Zinshöhe und zurückhaltende Investitionen, die für die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Umfeld notwendig wären. Die Betriebsergebnisse sind buchstäblich in den Keller gerutscht.

Inzwischen haben sich die Preise eingependelt und manche Gemüter wieder beruhigt. Es ist zu erwarten, dass auch die breite Öffentlichkeit mit mehr Verständnis auf die Nöte der Betriebe reagieren wird, zumal auch unter den erschwerten Bedingungen wieder ein erstklassiges und konkurrenzfähiges Angebot für die kommende Sommersaison 2024 auf die Beine gestellt werden konnte.

4. Juni 2024, 9:01

Jetzt bleibt noch die Aufgabe diesen Zusammenhang den Gästen in Hotellerie und Gastronomie in geeigneter und wiederkehrender (!) Form zu erklären. Einmal-Artikel in Tageszeitungen helfen da gar nichts. Wer übernimmt diese Aufgabe für die Tourismus-und Freizeitwirtschaft? WKÖ, ÖW, oder die AK? Oder andere mediennahe Institutionen wie WIFO oder ÖHV? Oder ist das eine Aufgabe für das Tourismusstaatssekretariat? Oder…?

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