10. Juni 2009 | 07:00 | Kategorie:
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Januskopf Gastronomie

Niki Berlakovich, unser aller Lebensminister, hat eine neue Website aus der Taufe gehoben: traditionelle Lebensmittel, die seit mehreren Generationen in einer Region verankert sind, werden hier ins Rampenlicht gerückt. Das ist mit Sicherheit eine begrüssenswerte Initiative, zumal wir uns im Tourismus glücklicher Weise in den letzten Jahren der regionalen Produkte erinnert haben und vermehrt Fleisch, Käse und andere Milchprodukte heimischer Bauern auf den Tellern der Gäste landen.traditionellelebensmittel

Doch auf die schöne heile Welt von Kaminwurzen, Heumilchkäse, Radieschen & Co. fällt bisweilen ein dunkler Schatten. Ein befreundeter Gastronom schilderte mir gestern anschaulich, mit welchen „Schikanen“ (O-Ton) die Behörden seit neuestem vorgingen, wenn es um die Bewilligung von Betriebsanlagen bzw. die Umsetzung des Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetzes geht. Wer denkt, dass der Biobauer von nebenan mit seinen erdigen Radieschen in die Hotelküche spaziert, der irrt gewaltig. Von Schmutzschleusen erzählt mir mein Bekannter, von Umkleideräumen für Gastromitarbeiter, die einem OP alle Ehre machen würden, und noch vieles mehr. Shame on the European Union? Nun ja, tatsächlich geht es ja auch darum, wie der jeweilige Mitgliedsstaat die betreffenden Richtlinien in nationales Recht umsetzt, oder? Ein Betriebsanlagenbewilligungsverfahren ist hierzulande kein Honiglecken, das wissen wir. Gut, dass es Initiativen gibt, die versuchen, sich einen Weg durch den Paragrafendschungel zu bahnen und ihre Erkenntnisse für andere öffentlich machen…

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