28. Februar 2010 | 19:20 | Kategorie:
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Mitterlehner´s Tourismusstrategie

Nun ist die Katze aus dem Sack. Am vergangenen Freitag hat Bundesminister Reinhold Mitterlehner seine Strategie für den Tourismus vorgestellt. Vorausgegangen sind mehrere Workshops, wo für die Themen „Wirtschaftliche Rahmenbedingungen“,  „Infrastruktur“,  „Marketing“ und „Förderungen“ Vorschläge ausgearbeitet wurden. Aus der Fülle der Ideen, und Anregungen wurden vor allem jene Vorschläge übernommen, die Chancen auf Verwirklichung haben.Es wurden keine fundmental neuen Konzepte vorgestellt. Aber das Fokussieren der Budgets auf Kernkompetenzen wie „Alpen“,  „Donau“ sowie „Städte und Kultur“ macht ohne Zweifel Sinn. Eine bessere Koordination des Marketings, das in den Händen von Österreich Werbung, Landestourismus­organisationen und noch weiteren 450 Tourismusverbänden liegt, soll die Schlagkraft erhöhen.

Bei den Förderungen soll die Übersichtlichkeit verbessert und eine weitgehende Entflechtung von Bundes- und Landesaktivitäten erfolgen. Kleine Projekte mit Investitionskosten von unter EUR 100.000 fallen ausschließlich in die Kompetenz der Länder. Auf diese Weise wird sich die Anzahl der geförderten Kleinprojekte aus Bundessicht reduzieren und das Geld einer kleineren Zahl von Projekten, dafür allerdings den wesentlichen Angebotsträgern zugute kommen. Dadurch wird es auch möglich sein, Projekte mit einem zinsgünstigen Kredit bis EUR 3 Mio. und wenn die Länder sich den Bundesintentionen anschließen, sogar bis EUR 5 Mio. zu unterstützen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist dem Thema „Innovationen“ gewidmet. Ungewöhnliche neue Lösungen werden mit einem Innovationsbonus von bis zu EUR 50.000 belohnt werden und auf Ebene der Destinationen sollen vertikale Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette besonders unterstützt werden. Die Umsetzung soll mit Hilfe der schon bestehenden Kooperationsförderung aber auch mit Innovationscoaches mit Einbindung der Tourismusbank erfolgen.

Die Reaktionen auf die neue Strategie waren einhellig positiv. Wenn auch nicht zu erwarten ist, dass in den nächsten Jahren mit einem vermehrten Einsatz an Budgetmitteln zu rechnen ist, so ist doch unzweifelhaft der Wille zu aktiver Gestaltung und Verbesserung erkenntlich. Nach einer langen Zeit im Schatten gewichtigerer Wirtschaftszweige ist der Tourismus für Reinhold Mitterlehner wieder Chefsache.

1. März 2010, 9:19

Politisch überzeugend und in der Sache konsequent ist der Versuch, über die Mittel der verbesserten Koordination, der intensiveren Kommunikation und der – wie Franz Hartl bereits beschrieben hat – punktgenauen Allokation vorhandener finanzieller Ressourcen das Ergebnis zu optimieren. Auf den ersten Blick mag die überarbeitete Tourismusstrategie keine großen Überraschungen bergen. Auf den zweiten Blick wird aber deutlich, dass die realistische Chance besteht, zwischen den Ebenen noch besser zu vermitteln. Anders scheinen mir die Herausforderungen für den heimischen Tourismus, bei allem unternehmerischen Engagement, nicht zu bewältigen. Zu stark ist das Wohl dieser Branche von Investitionen der öffentlichen Hand abhängig…

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