28. Januar 2021 | 16:43 | Kategorie:
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Das Virus in der Echokammer

Gerade kann man sich – erneut – des Eindrucks nicht erwehren, der Ursprung allen (Corona)übels liegt in den Bergen. Egal, welches (deutschsprachige) Medium, egal, welcher Kanal, da drängen sich Menschen an Skiliften, feiern illegale Parties und verschaffen sich mit Tricks Zugang zu den Skigebieten.

Empörung in der Echokammer

Vor allem in deutschen Medien wird das Thema hinauf- und herunterdekliniert, und in Interviews mit Touristikern der Finger auf die Wunde gelegt, frei nach dem Motto: Tut´s weh, wenn so gar keine Gäste kommen, bei dem schönen Schnee?

In dieser Echokammer wird es zwar etwas leiser, je weiter man sich vom Alpenraum entfernt, aber auch France24 oder die NY Times stellen die Alphafrage, wie der Österreicher, der das Skifahren quasi als Geburtsrecht ansieht, mit dem Dilemma umgeht, dass er eigentlich auf den Berg will, damit aber wohl eher seinem Ego fröhnt als dem Gemeinwohl dient.

All jenen, denen ihr schwieriger und viel zu ruhiger Alltag in leeren Hotels und Gasthäusern durch diese virale Echokammer erschwert wird, sei versichert: Es hat sich nicht die ganze Welt gegen uns und die Berge verschworen. In der Rossijskaja Gaseta wurde beispielsweise jüngst thematisiert, dass Österreicher und Deutsche, weil ihnen doch der Karneval heuer verboten wird, besonders kreativ in den sozialen Netzwerken sind, wenn es darum geht, dem Virus mit Humor zu Leibe zu rücken.

Und in diesem Sinne erinnere ich abschließend an die Worte Helmut Qualtingers, der die Zukunft Österreichs ja schon vor Jahrzehnten in den Bergen sah, auch wenn dort so eine schmutzige Erotik Einzug gehalten hat, mit all dem Après Ski…- womit wir wieder beim Thema wären.

PS: Das Foto ist bewusst gewählt, denn es zeigt das Skigebiet Sljeme in Kroatien. Wir sind nicht allein…

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