22. Januar 2015 | 12:40 | Kategorie:
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Wir sind Kaiser – bei Franken-Krediten

Die Entscheidung der Schweizer Notenbank, den Kurs des Franken nicht mehr weiter zu stützen hat zu einem unerwarteten Ausschlag des Wechselkurses geführt und nicht nur die Schulden von Privaten und Gewerbebetrieben in die Höhe schnellen lassen. Auch Gebietskörperschaften haben Verluste erlitten (Wien und NÖ gemeinsam etwa EUR 500 Mio.) und auch für einige Finanzhäuser kam der Kurssturz überraschend. Sie wurden zahlungsunfähig oder mussten aufgrund von nicht mehr ausreichendem Eigenkapital ihre Pforten schließen.

Mit knapp EUR 35 Mrd. an Frankenschulden ist Österreich in Europa Spitzenreiter und trotz der Hinweise von ÖNB und FMA wurden die Frankenschulden nicht konvertiert obwohl die Zinsdifferenz zwischen Krediten in Euro und Franken das Risiko nicht mehr rechtfertigen. Der Grund für weitere Franken-Kredite kann daher nur mehr reine Spekulation oder der Versuch sein, entstandene buchmäßige Kursverluste bei gutem Wind wieder egalisieren zu können. Diese Erwartungen sind allerdings in kurzer Zeit zu Bruch gegangen.

Der Kurssturz war allerdings so unerwartet und massiv, dass sogar vorsichtige Kredit­nehmer, die eine sogenannte Stopp-Loss-Vereinbarung abgeschlossen hatten, nicht vor Verlusten bewahrt wurden. Wer etwa eine solche Vereinbarung für den Fall eines Kursverfalles bei einem Wechselkurs von 1,19 Franken geschlossen hatte, musste erleben, dass sein Obligo keineswegs bei diesem Kurs konvertiert wurde, weil es diesen Kurs nie gab, sondern nach der Ankündigung der SNB, der Kurs ohne Zwischenstopp auf 0,98 stürzte. Zu diesem Kurs wurde dann die Stopp-Loss-Automatik wirksam. Dazwischen liegt allerdings ein Verlust von fast 20 %, was bei einem Frankenkredit von einer Mio. Euro einen Tagesverlust von Euro 200.000 bedeutet, der dank automatischer Intervention auch realisiert wurde.

Was ist die Moral aus all diesen Turbulenzen auf den Finanzmärkten:

  • Wir sollen uns auf unser Geschäft beschränken und wenn man Nervenkitzel braucht, mit einem überschaubaren Betrag ins Casino gehen.
  • Fremdwährungspositionen in einer Währung sind jedenfalls soweit abzubauen, dass sie auch bei einer erheblichen Kursschwankung verdaut werden können.
  • Hoch verschuldete Kreditnehmer sollten der Versuchung gänzlich widerstehen, ihre Schuldlast durch Währungsspekulation zu mildern.
  • Volatile Währungen sind gänzlich zu meiden.
  • Wenn es keinen (Zins-)Vorteil in einer fremden Währung gibt, ist eine möglichst rasche Risikobegrenzung und damit Konvertierung in Euro empfehlenswert.

Wer einen Zinsvorteil sucht, ist allemal gut beraten durch Nützen der Angebote an Investitionsförderungsmaßnahmen die Zinskonditionen zu verbessern. Bei Investitions­krediten können derzeit sehr attraktive Zinssätze gefunden werden und auch im Falle von Betriebsmittelfinanzierung kann bei Vorliegen von Exportumsätzen eine vorteilhafte Zinskondition geboten werden.

23. Januar 2015, 8:38

Das der Franken stark gestiegen ist, ist mir völlig egal.
Denn wer hat so etwas abgeschlossen.
Die ganzen Superschlauen.
Und was haben die gemacht.
Jeden für blöd verkauft der einen Euro-Kredit aufgenommen hat.
Hoffentlich muß jetzt jeder Superschlaue auch den Franken Kredit bis zum letzten Cent in der vereinbarten Zeit zurückzahlen.
Ansonsten sind deren Häuser, Hotels und Grundstücke zu versteigern.
Denn wenn man das nicht macht und den „Armen“ Franken Kreditnehmern wieder hilft hören die nie auf die Leute die Euro Schulden haben und brav Ihre Zinsen zahlen für dumm halten.

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