18. Oktober 2012 | 16:41 | Kategorie:
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Standortwettbewerb um Investoren

Im strukturellen Wandel der Destinationen hört man von den Destinationsmanagern immer öfter, dass ohne externe Investoren keine Entwicklung mehr möglich sei, da die „hausgemachten Investitionen“ von lokalen Tourismusunternehmern nicht mehr reichen – es handle sich in vielen Fällen um reine Abrundungsinvestitionen. Man geht daher in die Offensive und sucht Investoren für Hotelprojekte.Die Tourismusregionen Bodensee und Bregenzerwald zum Beispiel oder die Landkreise Traunstein und Berchtesgadenerland stellten und stellen sich zum Beispiel – als Pioniere – mit sogenannten „Hotel-Masterplänen“ diesem Standortwettbewerb. Das sind professionell aufbereitete Grundlagen für Investoren und Hotelbetreiber mit konkreten Standorten und gewünschten Hotel-Typen inkl. wirtschaftlichen Potenzialen.

Der touristische Hintergrund einer Investorensuche ist in den Regionen sehr ähnlich:
– Bettenabbau in den letzten Jahrzehnten; vorwiegend bei Kleinbetrieben Privatzimmern
– Investitionsstau bei bestehenden Hotelbetrieben
– Zu wenige Hotels mit Spezialprofil
– Zu wenige gute Hotes im 4- und 5-Sterne-Segment.

Die Wirkung? Offensichtlich positiv, denn: Bestehende Hoteliers wurden zu Investitionen angeregt, es findet eine geplante touristische Hotelentwicklung statt und Investoren schätzen diese Informationen über die Entwicklung des touristischen Umfeldes.

22. Oktober 2012, 9:40

Zu wenige Hotels mit Spezialprofil – das ist es wohl. Überall erlebt man nur noch, mit Verlaub, „Einheitsbrei“. Ursprünglich waren Reisen dazu gedacht gewesen, einmal abzuschalten, Neues zu entdecken. Das allerdings gibt es heute nicht mehr, weil alle Hotels (Vorsicht: pauschal) sich sehr ähneln. Das ist zumindest mein subjektiver Eindruck.

23. Oktober 2012, 10:49

Sehr geehrter Herr Stainer,

ich gebe Ihnen vollkommen recht! Es fehlt an Nischenpositionierung bzw. überhaupt an einer Spezialisierung. Was macht unser Haus den einzigartig? Wo sind wir gut? Und wovon sollten wir unsere Finger lassen?

Wir, der Cluster Wellness Tirol, versuchen genau solche Fragen zu beanworten und Nischenthemen aufzugreifen. Zum Beispiel das Thema „Ernährung“. Mit einem „toleranten“ Projektfrühstück im Stanglwirt, vergangenen Mittwoch, zeigten wir auf wie zbsp. vegetarische Küche als Alleinstellungsmerkmal verwendet werden kann.

Ich würde mir wünschen, dass mehr Hotels den Mut finden aus dem, von Ihnen so schön genannten „Einheitsbrei“ auszubrechen und sich auf etwas zu konzentrieren, dass Sie können und vorallem auch wollen!

12. November 2012, 13:59

Mit ein Hauptgrund für den „Einheitsbrei“ ist der heimische Nepotismus – i.d.R. erhält eine Firma die Aufträge – diese tauscht nur die Überschrift aus und „berät“ somit alle ziemlich gleich = Einheitsbrei entsteht.

12. November 2012, 18:35

Bitte etwas mehr Mut zum offenen Visier! Wenn Sie anonym Andeutungen posten kann ich dazu nicht Stellung nehmen.
Ihre Erfahrungen würden mich interessieren.

19. November 2012, 18:37

Der hier zitierte Einheitsbrei hat durchaus System. Ein System das man durchschauen und durchbrechen muss, was nicht immer einfach ist, da eine ganze Industrie Interesse daran hat, vorgefertigte Lösungen zu verkaufen

* Machbarkeitsstudien im Eilzugstempo von immer den
gleichen Firmen aber nicht im Team mit zB. Künstlern
* Planungen von Architekten, die teilweise zu niedrige
Honorare erhalten
* Einricchtungen/Ausstattungen von immer denselben Firmen
die ebenfalls unter Zeitdruck verkaufen
* Kommunikationslösungen, die schnell und gleichartig
entstehen und Bilder von Corbis
* Das Getränk kommt fertig aus dem Zapfhahn das Speisen
werden immer mehr Convenience Lösuungen
usw.
Diesen Kreislauf muss man bewusst durchbrechen, die Handelnden austauschen oder ergänzen. Und vor allem: Zeit und Hirnschmalz investieren und auch für entwicklungszeit ausreichend bezahlen.

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