22. Juli 2014 | 19:21 | Kategorie:
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Zahlenspiele – das Hotel der Zukunft

Vor kurzem hat Kohl & Partner aktualisierte Hotelbenchmarks bereitgestellt. Dabei wurde festgestellt, dass bei einem 4-Sterne-Hotel mit Profilierung zurzeit mit reinen Errichtungskosten ohne Grund und Boden von ca. EUR 200.000 pro Zimmer zu rechnen ist. Eine scheinbar in Vergessenheit geratene Regel postuliert eine Room-Rate von einem Tausendstel der Errichtungskosten eines Zimmers,  um eine vernünftige Kapitalrentabilität zu erhalten.Die ersten Auswertungen der Tourismusbank aus dem Jahr 2013 zeigen, dass der Preis nicht angehoben werden konnte und so wie im Vorjahr spärliche EUR 68,– pro Hotelnacht ausmacht. Die Aufteilung der gesamten Umsätze eines Hotelbetriebes auf Beherbergung, Verpflegung und sonstige Leistungen mag gelegentlich etwas willkürlich sein, daher muss die Room-Rate mit etwa EUR 100,– geschätzt werden. Auch wenn dieser Wert einige Schätzungenauigkeiten aufweist, wird damit klar, dass Hotelbetriebe derzeit kaum in der Lage sind, die erforderliche Room-Rate von EUR 200,– zu erreichen.

Da es scheinbar nur in wenigen Fällen gelingt, ein investitionskostenadäquates Preisniveau zu erzielen, ist es umso mehr angebracht, bei der Investitionskostenschraube zu drehen. Der Luxuswettlauf muss einem nüchternen Pragmatismus weichen, der dazu führen soll, dass die vom Gast erwarteten und auch bezahlten Leistungen mit ausreichender Qualität erfüllt werden können. Gewünschte Leistungen müssen nicht notwendigerweise im Hotelbetrieb angeboten werden. Budget-Konzepte zeigen, dass man mit der Auslagerung von Verpflegung, Spa, Seminar- oder Fitnessräumen das Fixkostenniveau beträchtlich reduzieren kann.

Das Hotel 2.0 wird vielleicht nicht mehr alle heute gebotenen Funktionen dafür vielleicht eher die Erwartungen der Investoren in eine gerechte Kapitalverzinsung erfüllen.

Mehr Anregungen zu diesem Thema unter folgenden Links:

http://www.motel-one.com/de/?__gclid__=

http://www.explorer-hotel.com/neuschwanstein/

http://www.urbanauts.at/de/index.php?page=specials

http://www.thepopuphotel.com/

http://www.futurehotel.de/

7. August 2014, 7:01

Lieber Herr Dr.Hartl, bin ebenfalls und absolut ihrer Meinung; wenn man bedenkt, daß gerade im alpinen Sommertourismus die Zielgruppe der 16-30 jährigen massiv unterrepräsentiert ist, wären derartige Unterkünfte mehr als nur gefragt! Lifestyle Hotels mit überschaubarem Luxus, der vor allem auch erschwinglich ist, modular zubuchbare Leistungen vom Frühstück bis zur Saunanutzung, funktionale aber nicht luxuriöse Zimmer – vieles, was es eben in der internationalen Stadt- und Low-Budget Hotellerie längst gibt, ist in Urlaubsdestinationen vielfach von absolute Mangelware! Die Pension Resi der 80er Jahre oder das ausgelutschte und überalterte ehemalige 4Sterne Hotel, welches es gerade noch auf gefühlte 3 Sterne schafft, haben ausgedient und hierfür gibt es keinerlei zukünftige Nachfrage am Markt – nicht zu verwechseln damit, daß gute 3-Sterne Betriebe absolut gefragt sind! Mittleres Preissegment mit angepassten Leistungen und reduzierte Hardware mit perfekter Funktionalität wären wohl nicht nur bei den erwähnten 16-30 jährigen gefragt, wo bleibt das hierfür passende Angebot? Der Alpentourismus sollte sich in diesem Bereich absolut gefragten Trends nicht verschließen, derartiges auch zulassen! Diejenigen, die sich rasch auf diesen (ohnehin längst fahrenden) Zug draufsetzen, werden auch ernten, Mut und Innovation sind also einmal mehr gefragt…ein paar Beispiele haben sie ja schon erwähnt, ein weiteres an dieser Stelle:

http://www.harrys-home.com/

Im qualitativ hochwertigen Bereich haben wir in Österreich ein absolutes Top-Produkt – im preislich mittleren und somit gefragten Segment mit Lifestylefaktor hingegen ist es vielfach zappenduster….leider!

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