18. Juli 2016 | 08:08 | Kategorie:
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Wie viel Verhüllung darf sein?

Die Burka hat den alpinen Tourismus erreicht. Was Insider bereits seit letztem Jahr wussten, stand nun vor ein paar Tagen im Kurier: Am Achensee hat ein Sporthändler einen eigenen Aufkleber kreiert, um verschleierten Kundinnen den Eintritt in sein Geschäft zu verwehren. Im Schweizer Tessin ist das „Anti-Burka-Gesetz“ seit Anfang Juli in Kraft. Man fürchtet, dass die dort an sich gern gesehenen arabischen Gäste nicht ganz entspannt reagieren werden. Abseits aller ideologischer Debatten werden uns gegenwärtig eindrücklich die Grenzen des Tourismus aufgezeigt: Dieser funktioniert nämlich auf Basis von Völker-Verständigung und setzt voraus, dass diese in einem ruhigen und sicheren Rahmen erfolgt. Wo Lastwagen auf Strandpromenaden in Menschenmengen fahren, wo Bombenattentate und Putschversuche in der Hauptsaison zu Ausnahmezuständen führen, da geht jede Basis für Urlaub verloren. Die Völker-Verständigung setzt aber eben auch voraus, dass man sich „verständigen“ kann. Da gibt es Sprach- und andere Kommunikationsbarrieren. Zumindest verstehe ich so die Aussagen von Hotelangestellten, die ratlos vor der Frage stehen, wer von den verschleierten Damen denn nun eigentlich gefrühstückt hat und wer nicht. Um dieses Problem zu lösen, muss man sicher keine Aufkleber an Türen anbringen. Doch man sollte auch nicht so tun, als ob dieses Problem nicht bestünde.

19. Juli 2016, 14:58

guter, netter Kommentar – mit einer Prise Humor.
darum, glaube ich geht’s ja gar nicht : „wer von den verschleierten Damen denn nun eigentlich gefrühstückt hat und wer nicht.“ ich weiss ja nicht, ob Zechprellerei im arabischen Raum üblich ist.

sonst könnte man unseren lustigen Spruch anwenden:

Es sagt der Scheich zum Emir,
erst zahln wir und dann gehen wir.
Drauf der Emir zum Scheich,
zahln wir nicht und gehen wir gleich.
Drauf sagt der Abdul Hamid
des Tischtuach nehm ma a mit!

Doch: Ja, unbedingt: wir wollen und müssen unseren Kommunikationspartnern ins Gesicht sehen können.
Wenn das nicht anders zu erreichen ist als mit einem Kleber – ja dann auch das.

Vorerst sollte versucht werden, die Dos und Don’ts im hiesigen Kulturbereich vehement näherzubringen – wir, besonders wir Frauen, MÜSSEN uns ebenfalls im arabischen Raum den jeweiligen Sitten und Gebräuchen unwidersprochen unterwerfen.

Es ist an der Zeit, unsere Standards zu vertreten – auch wenn es „auf Kosten des Geschäftemachens“ geht.
(Wird es nicht – denn ein erwünschter kühler Sommer wird immer attraktiv bleiben.)

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