18. Oktober 2011 | 17:37 | Kategorie:
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Der letzte Sommer war sehr schön …

Die Wogen sind hochgegangen diesen Sommer und das bis in den August hinein anhaltende Schlechtwetter hat ordentlich Kritik an unserem Sommerangebot laut werden lassen. Nachdem nun astronomisch längst der Herbst begonnen hat und auch die Zahlen des vergangenen Sommers auf dem Tisch liegen, ist es Zeit für ein kurzes Resümee. Und ehrlich gesagt: Sooo schlecht waren und sind wir nicht. Mich freuen vor allem die immer wieder sichtbar werdenden Initiativen, die es in Bezug auf das Sommerangebot in Österreich gibt.

 

Was die blanken Ankunfts- und Nächtigungszahlen anbelangt, so hat – zahlreichen Skeptikern zum Trotz – das gesamte Land den wettermäßig durchwachsenen Sommer mehr als unbeschadet überstanden. Die erzielten Zuwächse bei Gästen und Nächtigungen sollten zumindest rückblickend keine trübe Stimmung aufkommen lassen. Bei genauerer Betrachtung wird sichtbar, dass es ein Gefälle zwischen städtischen und ländlichen Regionen gibt: Während die Städte mit ihrem breiten Angebot an Kultur, Unterhaltung und Shopping kein Problem mit Regentagen haben, wurde die Wander-, Rad- und Badelust im Schnürlregen verständlicherweise an so manchem Tag gebremst.

Interessanterweise haben jedoch die dem Wetter ausgesetzten Bergbahnen geradezu euphorisch ihre Sommerbilanzen präsentiert. Einige Bergbahnunternehmen sprechen sogar vom Rekordsommer und freuen sich über Zuwächse im zweistelligen Bereich. Wie ist das möglich? Zeigen etwa die Investitionen der Bahnen in den Sommertourismus die erhoffte Wirkung?

Vielleicht ist es die Kombination: Der Trend zur Natur gepaart mit der spannenden Aufbereitung und Attraktivierung von Landschaft ist sicherlich ein Grund für die positiven Ergebnisse. Die laufenden Investitionen und Bemühungen der Bahnen, sich die aktuellen Trends zunutze zu machen und aus den gegebenen Ressourcen ein attraktives Angebot zu entwickeln sind erfreulich und sollten für andere, weniger investitionsfreudige Regionen Vorbildwirkung haben.

Erfreulich finde ich persönlich, dass landauf, landab die Vertiefung des Angebots voranschreitet und selbst in ausgeprägt alpinen Regionen neben dem Dauerbrenner Wandern Initiativen in Bereichen wie Kultur und Kulinarik spürbar an Boden gewinnen. Die vergleichbar hohe Dienstleistungsqualität, die Verbreitung von Card-Systemen, die eine bequeme Inanspruchnahme des Angebots erlauben und nicht zuletzt die Marketingbemühungen, die sich neben den Kernmärkten verstärkt der Internationalisierung und Themenorientierung widmen, sind jedenfalls positive Weichen in die Zukunft.

Zweifellos gilt es das wetterfeste Angebot zu sichern und auszubauen. Erlebnisausstellungen, Kulturveranstaltungen u.ä. sind dafür wichtige Bestandteile. Dennoch – und hier schließe ich mich einigen „Vorbloggern“ an – ist zu überlegen, ob Österreich nicht auch bei bedecktem Himmel und an Regentagen ein schönes und spannendes Land ist, das mit geeigneten Angeboten glaubwürdig kommuniziert werden kann! Die Herausforderung besteht darin, die Begehrlichkeit bei den Besuchern und die Selbstsicherheit und Professionalität bei den Anbietern so groß werden zu lassen, dass das Wetter keine übergeordnete Rolle mehr einnimmt.

18. Oktober 2011, 21:58

Die Analyse der Investitionen bei der Tourismusbank zeigt, dass ein Großteil der Investitionen in den weiteren Ausbau der Wintersaison geht und dass der Sommer nach wie vor Stiefkind ist. Sommerinfrastruktur, die uns etwas weniger wetterabhängig macht, wäre das Gebot der Stunde. Es ist schon viel passiert aber es ist noch genausoviel zu tun. Nach diesem letztendlich durchaus erfolgreichen Sommer sollten wir uns für den nächsten noch besser aufstellen.

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