9. September 2011 | 10:17 | Kategorie:
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Tourismusgemeinden und Kleinkraftwerke

Tourismusorte und -regionen machen sich nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der allgemeinen Bestrebungen zur Energieautonomie Gedanken, wie sie mit Energie effizienter umgehen und welche erneuerbaren Energien sie einsetzen können.

Unter den erneuerbaren Energien besitzt in alpinen Regionen die Wasserkraft einen herausragenden Stellenwert. So ist es verständlich, dass Tourismusgemeinden hier bestrebt sind, neben den Ressourcen Wald und Sonne auch das Wasser zur Gewinnung erneuerbarer Energien heranzuziehen. Dahinter steckt auch das Wissen, dass gut konzipierte, Wasser-betriebene Kleinkraftwerke wirtschaftlich interessant sind und für die meist monostrukturierten Tourismusgemeinden eine Ergänzung ihres ökonomischen Portfolios darstellen können.

Die Nutzung von Wasserkraft in Kleinkraftwerken und die daraus resultierenden langfristigen Einnahmen können somit nicht nur einen Beitrag zur Energieautonomie auf der lokalen und regionalen Ebene leisten, sondern auch einen Baustein zur Stärkung der Gemeindefinanzen darstellen. Mit den zusätzlichen Mitteln können Projekte finanziert werden, die sonst nicht möglich wären und die sowohl der einheimischen Bevölkerung als auch dem Tourismus zugute kommen. Im Sinne einer integrierten Regions- und Gemeindeentwicklung leisten Kleinkraftwerke somit auch einen Beitrag zur Erhaltung des Lebens- und Wirtschaftsraumes sowie der Siedlungsdichte im ländlichen Raum.

Gegenüber diesen Bestrebungen ist nun aber verstärkter Widerstand seitens der Umweltorganisationen festzustellen, die zum einen ganz generell auf den Wert unverfälschter Natur hinweisen und sich im Detail auf das eine oder andere schützenswerte Element in der Pflanzen- und Tierwelt berufen.

Es ist überhaupt keine Frage, dass der Natur und dem natürlichen Lebensraum gebührend Rechnung zu tragen ist. Aber es ist auch keine Frage, dass es zwischen den Interessen der Natur und den Interessen der Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden bzw. Regionen sorgsam abzuwägen gilt. Auch ist mit zu berücksichtigen, wie viel Natur in der betreffenden Region bereits geschützt ist, wie dies z.B. in Gemeinden im Umfeld großräumiger Schutzgebiete wie dem Nationalpark Hohe Tauern der Fall ist.

Auf das Erfordernis, trotz aller Bestrebungen um Energieeffizienz und der Nutzung sonstiger erneuerbarer Energien auch auf die Wasserkraft zurückzugreifen, weisen die Bemühungen einer Tiroler Tourismusgemeinde hin, die zu den wenigen e5-Gemeinden in Österreich zählt. Nachdem die Gemeinde ihre Hausaufgaben bezüglich Energieeffizienz und Nutzung wasserungebundener erneuerbarer Energien in exzellenter Weise erfüllt hat, will sie sich nun der Nutzung der Wasserkraft zuwenden, um ihre Energieautonomie weiter auszubauen und nachhaltig zu festigen. Doch hier gibt es Widerstände! Sollte es gelingen, diese zu überwinden, so würden davon die Gemeinde, das Tal, die Bevölkerung und der Tourismus profitieren.

10. September 2011, 11:30

Da haben es die Gemeinden und Destinationen mit einem Spagat zu tun, der enormes Einfühlungsvermögen verlangt. Aber es kann gelingen.

Mag man auch die wintersport-genutzten alpinen Regionen oft im Sommer als wenig attraktiv empfinden. Der eine oder andere gut angelegte Speicherteich hat durchaus die Qualität einer Bereicherung der Landschaft. Trotzdem – wir alle sind angehalten, eine Landschaft zu erhalten, die der Naturlandschaft nahe kommt, die wie selbst, unsere Nachkommen und die Gäste von heute und morgen erwarten.

Das gilt heute nur mehr für wenige Ortsbilder, wo Zersiedelung stattfindet und Einkaufszentren, Lifttrassen, Parkhäuser, Zweitwohnsitzburgen und wuchtige Hotelbauten die Chancen für den Tourismus von morgen schädigen.

12. September 2011, 9:16

Dazu gab es in hitec (3 sat) im vergangenen Frühjahr eine sehr gute Sendung, nachzulesen bzw. nachzusehen unter folgendem Link:

http://www.3sat.de/page/?source=/hitec/151618/index.html&cx=26

Interessantes dazu gibt es auch aus Bayern zu berichten, hier werden alte, aufgelassene Trinkwasserspeicher reaktiviert und zu Kleinwasserkraftwerken umfunktioniert. Für alpin gelegene Orte ist dies vor allem wegen der vorhandenen Fallhöhen interessant.

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