14. Oktober 2011 | 17:00 | Kategorie:
6

Skisport verschwindet aus den Auslagen

Der Absatz der Österreichischen Skiindustrie am deutschen Skimarkt ist auf 275.000 Paar p.a. geschrumpft. Das ist ein Markt, der früher einmal zwischen 750.000 und 900.000 Paar pro Jahr groß war.  Dass 150.000 Paar Skischuhe mehr als Ski verkauft werden, ist nur für die Anbieter ein Trostpflaster, die Ski und Schuhe im Programm haben. Die Skiindustrie hat sich kapazitätsmäßig auf den Weltmarkt eingestellt. Für uns als Skination ist die Entwicklung in Deutschland dennoch alarmierend. Auch wenn sich viele Gäste die Bretteln dann bei uns „vor Ort“ ausborgen. Wir verlieren trotzdem (Geschäfts-)Auslagen und damit wertvolle Werbeflächen für Wintersport direkt in den Kernmärkten. Wenn die Gäste bei sich zuhause keine Produkte und Bilder sehen, werden zu den vielen Ski-Aussteigern noch weitere dazukommen. Und Junge kommen immer weniger nach. Das ist die eigentliche Gefahr. Schon drei bis vier oder gar 10 Prozent weniger SkifahrerInnen aus unseren Kernmärkten können wir in den (nur in Prozentzahlen) boomenden Ostmärkten nicht (so schnell) aufholen. Und noch etwas: Bei der aktuellen Ö3 Schulskikursaktion haben sich verzweifelte LehrerInnen gemeldet. Eine Lehrerin schrieb: „In meiner Klasse haben nur 3 von 20 Kindern eine adäquate Winterausrüstung, der Skikurs kann also nicht stattfinden.“ Eine Klasse im Burgenland? Nein! Eine Klasse in Salzburg…

15. Oktober 2011, 20:07

Die Schmerzgrenze (= Aufforderung zum gemeinsamen Handeln!)noch nicht erreicht. Vielen sehen nachwievor, in den Zentraleuropäischen Märkten die Zukunft und die Lösung/Rettung möglicher Probleme (Stagnation)in den herkömmlichen Märkten.
Ja, und da wären ja noch ein paar Chinesen und die Inder sollten auch nicht vergessen!

16. Oktober 2011, 12:03

hallo zusammen,

danke fuer den artikel rainer!

ich finde diese problematik hat viele ursachen .. erstens gilt es jedoch die negativ-entwicklung am schopf zu packen .. meines erachtens hat das viel mit der preispolitischen ausrichtung der skigebiete/bergbahnen zu tun. hier wird einfach noch immer zu wenig fuer die „nachfolger-gaeste“ getan. eine frage stellt sich nun: wer von den leistungstraegern soll „billiger“ werden um so die attraktivitaet des gesamtpacketes winterurlaub in ö zu steigern? .. gerade um bei der juengeren zielgruppe affinitaet hinsichtlich ski&co. zu schueren muss das skifahren bis zum erwachsen sein – kostenfrei (bergbahnen) moeglich sein… das heisst jetzt vielleicht weniger umsatz – jedoch heisst das in folge: langfristig gesichertes umsatz-potenzial – durch mehr menschen die das wintervergnuegen kennen und schaetzen und dieses auch wiederum an nachfolger weitergeben.

somit allen eine erfolgreiche WS2011-12 🙂
lg, peter

17. Oktober 2011, 5:34

richtig! richtig!

17. Oktober 2011, 9:02

Die Lehrerin kann man beruhigen. Das ist kein Grund, die Wintersportwoche abzusagen:

Leihmaterial gibt es bei den meisten Anbietern ab EUR 34,– für eine komplette Woche. Bei 6 Aufenthaltstagen sind das EUR 5,70 pro Tag.
Ein leistbares Angebot.

Die fehlenden Ausstellungsflächen in Deutschland sind da bedenklicher. Gut, dass auch unsere Nachbarn Internet haben und wir dadurch Schaufenster nutzen können, die es früher nicht gab. Und diese Schaufenster können sogar sprechen!

17. Oktober 2011, 10:32

Gespräch mit einer Lehrerin einer Schule in Kärnten: Die Sommersportwoche in Kroatien(!) wollen die Kinder nicht versäumen. Daher fällt die Entscheidung gegen die Wintersportwoche. Selbst die Lehrer sind inzwischen der Ansicht, dass da nur eine entsprechende Weisung von oben helfen könnte!

18. Oktober 2011, 5:24

Wenn ich mich hier einbringen darf. ich sehe eine der ursachen im sinkenden interesse am skisport in den massiv gestiegenen preisen der skigebiete. speziell dem jungen publikum ist es meiner meinung nach egal ob lifte sitzheizung haben und ob 100% der pisten beschneit sind! ja, es darf auch noch schlepplifte geben! es gibt nichts schöneres als mit meiner angebetenen alleine am schlepper zu fahren.

es kommt darauf an, wie cool ein skigbiet ist. hab ich dort einen snowpark? wie schauts mit freeriden aus? werde ich von anderen gesehen? sind die unterkünfte den preis wert? gibt es lässige lokale im ort?

die entwickler sollen sich mal überlegen worauf es wirklich ankommt. es geht ums skifahren und boarden selbst und nicht darum ob mein hintern pseudomässig warm gehalten wird. es geht um den sport!

Kommentieren

Ihre Daten werden im Rahmen der Kommentarfunktion gespeichert, darüberhinaus aber für keine weiteren Zwecke verwendet. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Kommentar zurücksetzen