29. April 2010 | 10:24 | Kategorie:
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Fluch statt Segen?

Ein Schelm, wer Schlechtes denkt! Doch angesichts der täglichen Meldungen über die Finanzmisere in Griechenland und das Downgrading von Staaten wie Portugal oder Spanien stellt sich mir schon die Frage: was blieb von Olympia 2004, außer einem Haufen Schulden und „Geisterstadien“ in der Wiege der Antike? Was blieb von der Fußball EM 2004, außer rund 650 Millionen Euro an Investitionen, die verdaut werden müssen und der Frage, wie beispielsweise die Trägergemeinden des Algarve-Stadions die kolportierten 5.500 Euro pro Tag für eine Einrichtung aufbringen, in der kein Fußball mehr stattfindet?Doch als gebe es kein Morgen, geht der Reigen der Investitionen in die Sport-Megastruktur munter weiter: die Türkei will, im Falle eines positiven Zuschlags, für die Austragung der EURO 2016 fast eine Milliarde in die Spielstätten stecken. Polen gibt sich für 2012 angeblich mit 25 Millionen Euro zufrieden, lässt sich aber von der EU helfen. Spanien und Portugal treten die Flucht nach vorne an und wollen sich für die Austragung der Fußball-WM 2018 oder 2022 bewerben. Bis dahin sind die Stadien allerdings sanierungsbedürftig und die öffentliche Hand wahscheinlich ebenfalls. Wie gesagt – ein Schelm, wer Schlechtes denkt!

P.S.: Kritische Stimmen über die nachhaltigen wirtschaftlichen Effekte von Sport-Großveranstaltungen gibt es auch – und zwar durchaus kompetent!

30. April 2010, 18:42

Aber wir Klagenfurter wissen wenigstens, wo unser Geld ist. Wir können jeden Tag zum Stadion fahren und es besichtigen. Außerdem sind Hooligans in Klagenfurt ausgeschlossen. Die Fans sind schon müde bis sie zueinander finden. Vielleicht werden verrottende Groß-Spielstätten mal der Trend im Tourismus, wenn die Designwelle abebbt. Who knows?

18. Mai 2010, 8:57

Wie @Claudia Tscherne treffend bemerkt hat, wissen die Klagenfurter, wo ihr Geld liegt! Jüngsten Medienberichten zufolge dürfte auch hier die öffentliche Hand wieder zum Handkuss kommen:
http://kaernten.orf.at/stories/442966/
LH Dörfler rechtfertigt die Rettungssubventionen am Beispiel der Innsbrucker Bergiselschanze, was beweist, dass er verstanden hat, wie man in den Sand gesetzten Steuermillionen möglichst plakativ ein Denkmal setzt.

7. September 2010, 10:04

Da sich der intessierte Beobachter rund um Sport-Großveranstaltungen erklären lassen muss, dass die Handelsumsätze bei Flachbildschirmen und Knabbergebäck in die Höhe schnellen, sei der guten Ordnung halber auch erwähnt, dass es auch Verlierer gibt – im aktuellen Fall die Wiener Videotheken:
http://wien.orf.at/stories/467894/

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