19. März 2012 | 11:13 | Kategorie:
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Krisenbewältigung durch Tourismus

In Griechenland soll es heuer rund eine Million weniger Touristen geben, geben führende Köpfe des EU-Expertenteams wie Horst Reichbach den Medien gegenüber zu verstehen und führen dies zum Teil auf die dort herrschende „antieuropäische“ (oder „antideutsche“) Stimmung zurück. Ja, so kann man es auch sagen. Ich frage mich eher, wie Tourismus in einer Volkswirtschaft wie Griechenland derzeit überhaupt funktionieren soll. Kaum jemand fährt gerne in ein Land, in dem alle Tage wieder gestreikt wird und in dem die bislang großteils friedlichen Demonstrationen nunmehr in offene Gewalt umschlagen. Oder wie sind die jüngsten Vorfälle beim Athener Fußball-Derby anders zu interpretieren?Der Tourismus bekommt wirtschaftliche Schockwellen an vorderster Front zu spüren. Gleichzeitig wird erwartet, dass der Tourismus als Pionierbranche darniederliegenden Volkswirtschaften wieder auf die Beine hilft. Betrachtet man die Bilder der ägyptischen Fremdenverkehrswerbung, weiß man: Ägypten ist glücklich! Ägypten ist bunt! Ägypten ist ein neuer Standard! Das Produkt, das dahinter steht, sprengt häufig jede Vorstellung von Kalkulation. Auslastung um jeden Preis, die Globalisierungsspirale dreht sich hier nach unten, genauso wie in Griechenland. Tourismus als Mittel zur Bewältigung der Krise – ökonomisch, sozial, psychologisch! Kann das funktionieren? Muss das funktionieren?

Detail am Rande:  Mexiko setzt heuer voll auf Weltuntergang!

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