12. Februar 2022 | 20:43 | Kategorie:
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Die Wirtschaft Europas im Zeichen der Krise

Kommissionsbericht zeigt Ausmaß der Beeinträchtigung

Der kürzlich aufgelegte 8. Bericht über die Kohäsion in der Europäischen Union beschäftigt sich recht eingehend mit der Wirtschaft Europas und den disruptiven Veränderungen, die durch die Pandemie verursacht wurden. Zum einen ist es erschreckend und in aller Deutlichkeit zu sehen, dass gerade diejenigen Länder mit der schlechtesten Durchimpfungsrate auch mit Abstand die höchste Übersterblichkeit hinnehmen mussten. Wie die fortgesetzte Impfverweigerung mit der höheren Chance auf Information und verbessertem Fortschritt der Wissenschaft im Allgemeinen und der Medizin im Besonderen in Einklang zu bringen ist, ist schwer verständlich.

Es zeigt sich auch, dass diejenigen Länder, deren Wirtschaft am meisten gelitten hat (Malta, Spanien, Kroatien, Zypern etc.), diejenigen sind, wo Tourismus eine wesentliche Rolle für den nationalen Wohlstand spielt. Während das Bruttonationalprodukt 2020 im EU-Durchschnitt einen Rückgang von 6 % verzeichnete, mussten diese Länder einen Rückgang von mehr als 10 % hinnehmen. Als besonders betroffen stellten sich mediterrane Inseln, Küstengebiete am Mittelmeer und alpine Regionen heraus. Dabei hat hohe Saisonalität und Schwerpunkt auf Fluggäste zu besonders harten Rückgängen geführt. Damit hat die Pandemie gerade Regionen besonders getroffen, deren Wirtschaft wenig diversifiziert ist und die bislang erfolgreich auf den Tourismus setzten.

Krisenbewältigung in Österreich

Was sich im Großen in Europa zugetragen hat, gilt auch in ähnlicher Form für Österreich. Jene – vor allem alpinen – Regionen, deren Wohlstand wesentlich auf dem Tourismus aufbauen, hatten die höchsten Rückschläge zu verkraften. Diese konnten allerdings dank großzügiger Hilfe aus dem Staatssäckel gut abgefedert werden.

Dabei wird des Öfteren die Frage aufgeworfen, ob nicht bei der Unterstützung über das Ziel hinaus­geschossen wurde. Der dadurch aufgehäufte Schuldenberg („Koste es was es wolle.“) wird wohl von späteren Generationen abgebaut werden müssen. Trotzdem ist es als Erfolg zu werten, dass gerade in den alpinen Regionen, die über beschränkte wirtschaftliche Alternativen verfügen, weiter lebensfähige Betriebe verfügbar sind und eine Depression großen Ausmaßes vermieden werden konnte.

 

 

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