15. Juni 2020 | 09:13 | Kategorie:
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Berechtigte Hoffnung auf Ansturm Deutscher Urlauber

Deutsche werden diesen Sommer um rund ein Fünftel weniger Urlaubsreisen unternehmen, trotzdem ist für Österreich ein deutliches Plus zu erwarten. Der Marktanteil für Österreich lag in der ersten „Nach-Corona-Umfrage“ der seit 50 Jahren kontinuierlichen FUR-Reiseanalyse im Mai bei 7%, nach 4,7% im Vorjahr. Details und Einschränkungen zu diesen Zahlen lassen sich dem in Kürze erscheinenden fundierten Magazin „TourismusWissen-quarterly“, Ausgabe 21, (Infos unter www.tourismuswissen.net) entnehmen. Denn der – aufgrund des reduzierten Gesamtvolumens – rechnerische Zuwachs um 16% entspricht einem Plus von rund einer halbe Million Urlaubsreisen (über 5 Nächte) von Deutschen nach Österreich. Selbst wenn geschätzt vier Millionen Übernachtungen von Urlauben nicht aufholbare Rückgänge aus dem MICE-Segment und den Kurzreisen von Mitte März bis Mitte Juni nicht egalisieren, ist das für die österreichische Ferienhotellerie eine erfreuliche Perspektive.

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Im Interview, das der Co-Herausgeber und Chefredakteur von TourismusWissen-quaterly Fred Fettner mit dem wissenschaftlichen Berater der Reiseanalyse, Martin Lohmann, führte, ragen einige Antworten heraus, die das vielfach erwartete „Neue Reisen nach Corona“ deutlich relativieren: Wenn man die Personenzahl betrachtet, wird trotz des markanten Einschnitts noch immer mehr als die Hälfte der Bevölkerung verreisen.

Insgesamt ist in der Ausgabe 21 des TourismusWissen-quarterly die führende Reisewissenschaft des deutschsprachigen Raums vertreten. Corona hat einen unglaublichen Schub in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit touristischen Phänomenen bewirkt Institutsleiter von Fachhochschulen und Universitäten (u.a. Wien, Salzburg, Innsbruck, Bad Gleichenberg, Wallis/CH, FH Westküste/D, Harz/D) – darunter auch Repräsentanten mehrerer internationaler wissenschaftlicher Netzwerke – setzen sich im aktuellen Heft intensiv mit den touristischen Aus- und Nachwirkungen von Covid-19 auseinander. Höchst lehrreich – auch für die Praxis!

15. Juni 2020, 10:18

Gerade von einem familiär bedingten Kurzaufenthalt in Deutschland zurückgekehrt: gemessen an der aktuellen Gastronomie-Situation bei unseren nördlichen Nachbarn, geht es bei uns vergleichsweise entspannt und gemütlich zu. Kilometerweise lieblos drapiertes Baustellen-Trassierband kennzeichnet die Tische, an die man sich nicht setzen darf. Allenthalben wird – schriftlich und mündlich – mit dem Ordnungsamt gedroht. Kaffee trinken darf, wer seine persönlichen Daten abgibt. Was mit den derart tonnenweise auf Papier gesammelten Daten passiert, bleibt im Unklaren.

16. Juni 2020, 18:14

Spannende Ergebnisse! Wir können für den Markt Österreich anhand eigener umfangreicher Befragungen und Analysen ähnliche Ergebnisse melden. Rund 1/5 der ÖsterreicherInnen will aufgrund der Corona-Krise heuer keinen Sommerurlaub machen – über bleiben rund 50%, da jedes Jahr etwa 30% keinen Sommerurlaub machen!

Daher ergibt sich auch für Österreich als Markt ebenso ein geringeres Nächtigungsvolumen 2020 – genau berechnet und validiert anhand der Daten 2019 in einer Kurzfassung hier (http://s.manova.at/sommerpotential2020-manova.pdf) verfügbar. Erkennbar sind bereits einige Verschiebungen Richtung Österreich als Zielland, allerdings sind noch viele Reisen und Nächtigungen offen. Die schlussendliche Bilanz an Nächtigungen durch ÖsterreicherInnen kann dabei von knapp unter dem Niveau 2019 bis zu einer (sehr unwahrscheinlichen) Verdoppelung liegen – in jedem Fall tut die Botschaft des deutschen Marktes zur Rettung der Sommersaison gut. In Frage käme Österreich nach unseren Erhebungen für viele ÖsterreicherInnen – die erste Präferenz ist es allerdings nicht immer. Wie sich Grenzöffnungen und das werbliche Bemühen auswirken, bleibt wohl spannend.

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