23. Juli 2013 | 18:05 | Kategorie:
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Das Marken-Paradoxon im Tourismus

Hallo liebe tp-blog-LeserInnen,

ich bin der Neue hier, also stell ich mich mal vor und gebe gleich ein erstes Statement ab. Ich bin seit ca. 12 Jahren im Destinationsmanagement tätig (8 davon als Geschäftsführer) und konnte dabei einen breiten Einblick in die unterschiedlichsten Bereiche des örtlich/regionalen Tourismusmanagements sammeln; vom T-Shirts sortieren im finsteren Kellerlager der Gasteinertal Tourismus GmbH an meinem ersten Arbeitstag als Praktikant (danke an dieser Stelle an Gernot Riedel für dieses prägende und immer noch nachwirkende Erlebnis!), über aufregende Pressearbeit, spannende Incoming-Supporttätigkeit wie Pauschalenkalkulation bis hin zum eigenverantwortlichen Eventmanagement. Operativ und strategisch. Prägend und gehaltvoll. Ein schönes Potpourri an Tourismushandwerk.In den letzten Jahren hat es mir aber das Markenmanagement angetan. Eh klar, möchte man meinen. Für einen Destinationsverantwortlichen Touristiker im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wohl die Essenz seines Wirkens und Tuns, der strategische Korridor am Firmament der (oft „austauschbaren“) Tourismusangebote oder die stramme Geradlinigkeit im Zick-Zack-Kursleben örtlicher Tourismusentscheidungen. „Positionierung, Segmentierung und Differenzierung!“, würde es wie aus einem Maschinengewehr geschossen aus mir rausknallen, sollte ich nächtens wachgerüttelt werden, um meine Fachkenntnis über Markenpositionierung zu prüfen. Jawohl. Aber das ist doch nicht alles.

Faszinierend und herausfordernd zugleich ist für mich die Grenzwelt zwischen trockener Markentheorie, die schon mal ganz dicke Bücher füllen kann, und der mitunter doch sehr trivial-realistischen Tagesarbeit in der Destination, die ihre Bedeutung nach Nächtigungssteigerung ausrichtet. Und genau darüber möchte ich hier u.a. bloggen. Wenn markenrelevante Leitproduktentwicklung mit Stammgästegesprächen am TVB-Infoschalter kollidiert, wenn High-End-Erlebnisleistungen zwar gut durchdacht sind, toll klingen und service-designed sind, jedoch nicht verkauft werden. Ja, das passiert durchaus. Aber das Markentohuwabohu ist dann perfekt, wenn gar nicht so auf Leitmilieus ausgerichtete Angebote und Events die Betten trotzdem super füllen und den Alltag der Hoteliers und Frühstückspensionsbesitzer vergnüglich machen. Dann wackelt die strategische Säule namens Markenpositionierung mitunter wie ein Blatt im Wind. Ich nenne diesen atmosphärisch-gefährlichen Zustand „Das Marken-Paradoxon“ und möchte meine Erfahrungen gerne hier teilen und so einen wirklich ehrlich gemeinten Tourismus-Seelenstrip hinlegen, auch wenn mir das vielleicht Kritik und Pein einbringen mag. Augen zu und durch, vielleicht wird es ja ein spannender Dialog mit den Blog-LeserInnen. Das sollte aber noch nicht alles sein, denn Markenexperte bin ich trotzdem nicht. Und ich finde z.B. auch „Social Media und der Einfluss auf das Tourismusmarketing“ als Themenfeld sehr reizend. Also, stay tuned!

Liebe Grüße, Stefan Heinisch

23. Juli 2013, 18:08

Starker Aufschlag, Stefan, willkommen im Blog…

24. Juli 2013, 7:46

Danke Ulrike, mal schaun wie das „Sommerloch“ darauf reagiert ;-). Oder gibt es das bei Blogs eh nicht?

24. Juli 2013, 10:07

Der hat uns gerade noch gefehlt. . . . Willkommen im Club.

24. Juli 2013, 20:20

…schöne Grüße vom Sommerloch – es gibt mich und ich schwitze!

25. Juli 2013, 6:33

Lieber Stefan, ehemaliger Praktikant, Weggefährte und inzwischen anerkannter Regionsmanager-da sieht man wieder mal, wie sogar niedrige Praktikumstätigkeiten und „Vorzimmerassistentendasein“ in einer herzeigbaren Karriere münden können 😉
Alles Gute weiterhin dem neuerlichen Jungvater und bin schon gespannt auf deine wie immer ergötzenden Sommerloch-( und darüber hinaus ) Blogbeiträge!

25. Juli 2013, 8:18

lieber stephan,
da wir tourismus mit starken marken „verlieben“, hege ich besonderes interesse an deinen beiträgen, wie auch deiner ehrlichkeit (marke versus (tourismus) alltag, freu mich darauf. schönen sommer noch 😉

25. Juli 2013, 20:21

@Gernot: Ja, als ob du das damals gewußt hättest, du beinharter Ex-Chef, du! #drecksarbeit #praktikant #ersterArbeitstag :-)… ist übrigens übernächste Woche wirklich genau 12 Jahre her! Sehr, sehr cool, oder?

@FranzHartl: Danke für die „Blumen“ 😉

@Astrid: I’ll try. Aber Danke, dir auch einen schönen Sommer #ehrlichbloggen

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