29. August 2022 | 09:28 | Kategorie:
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Umstieg auf Bio als Überlebensstrategie

Immer teurer und trotzdem nicht lieferbar – das trifft zur Zeit auf viele Produkte zu, so auch auf die für den heimischen Tourismus notwendigen Lebensmittel. Es lohnt der Blick ins Detail, denn nicht alle Bereiche sind davon gleichermaßen betroffen.

Phänomen Biolandwirtschaft

Geradezu erstaunlich ist, dass diese Entwicklung an der Biolandwirtschaft weitestgehend vorbeigeht. Die Preise sind hier annähernd stabil und die Verfügbarkeit ist nach wie vor gegeben. Durch den Preisanstieg der konventionellen Ware nähern sich die Preise zunehmend an. Produktgruppe um Produktgruppe wird in Bioqualität günstiger und ist zudem verfügbar. Ein Beispiel dafür ist das Getreide, über das aktuell so viel berichtet wird:

https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/getreidepreise-biogetreide-billiger-normales-592972

Andere Beispiele gefällig? Horst Moser, Geschäftsführer BIOGAST GmbH: „Aktuell lohnt sich insbesondere ein Preisvergleich von Grundprodukten wie Mehl, Teigwaren, Molkereiprodukten u.ä.. Ebenso stellen wir Preisannäherungen oder –unterschreitungen Bio/konventionell im Gemüsesortiment fest.“

Warum ist das so?

  • Wärend konventionelle Grundnahrungsmittel global und sogar an Börsen gehandelt werden, ist die Biolandwirtschaft ein weitestgehend lokales Geschäft. Damit sind die Versorgungswege kurz und der Martk ist nicht von internationalen Verwerfungen betroffen.
  • Die ökologische Landwirtschaft kommt ohne teure Kunstdünger und Pestizide aus. Diese sind Erdöl-basiert und in der Herstellung energieintensiv. Sie werden global produziert und sind damit krisenanfällig. Ähnliches gilt für konventionelles Saatgut.
  • Die Futtermittel in Österreichs Biolandwirtschaft kommen zu nahezu 100% aus dem eigenem Land, was sie wiederum von internationalen Verwerfungen unabhängig macht.
  • Die Biolandwirtschaft ist in der Regel kleinstrukturiert und weniger maschinenlastig, weshalb sich steigende Energiepreise im Vergleich nicht so auswirken.

http://newsroom.ketchum-publico.at/news-krisen-zeigen-bio-landbau-bietet-basis-fuer-versorgungssicherheit?id=162975&menueid=28759&l=deutsch

Auf meine Frage, wie sich die derzeitigen Kriesen auf seinen Hofbetrieb auswirken, hat mir ein befreundeter Biobauer aus Oberösterreich, mit „gar nicht“ geantwortet. Er sieht auch deshalb keinen Grund seine Preise anzuheben.

Resümee: Bio oder Tod?

Vor dem Hintergrund sich zuspitzender Kriesen wird der Umstieg auf Bio im Hotel- & Gastgewerbe zunehmend zu einer echten Überlebenstrategie am Standort Österreich.

Landauf und -ab wird seit Jahren mit intakter Natur und dem daraus erwachsenen lukullischen Genuß geworben. Ja, wir haben mit ca. 23% den höchsten Bioanteil in der Landwirtschaft innerhalb der EU. Es ist damit allerdings auch Fakt, dass der überwiegende Anteil mit 77% konventionell anbaut und sich damit voll den jetzigen und noch kommenden Krisen ausliefert, die Versorgungssicherheit gefährdet, die Preise treibt und zudem im Widerspruch zum vermittelten Bild einer intakten Natur steht.

https://www.bio-austria.at/bio-bauern/statistik/

https://www.bio-austria.at/a/bauern/biologische-landwirtschaft-in-oesterreich-waechst-weiter/

Letztendlich bietet dieses Land mit seinem vergleichweise hohen Anteil an Biolandwirten Potential zu einem Lösungsansatz. Einem, den wir zudem bereits seit Jahren über das Marketing befeuern und einem, der sich individuell und zeitnah in den Betrieben umsetzen lässt.

Ein Denkansatz.

https://www.etoe.at/fakten/

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